Traditionelles Fischen, eine Studentenstadt und ein atemberaubender Sonnenuntergang

Tag 13 – 5. Mai 2022

Highlight des Tages – Die ‚Kiste‘ läuft!!

Ich liege noch im Bett als mein Smartphone klingelt.
Wow!! Es ist schon der angeforderte Rückruf wegen meiner CARO- Sat-Anlage auf Fietes Dach. Ein netter, geduldiger Servicemitarbeiter führt mich Schritt für Schritt durch das Menü der Anlage, da ich für einen TV-Empfang in Portugal einige Einstellungen anpassen muss. Wenige Minuten später erscheint das Fernsehbild!!! Ich kann‘s kaum fassen und bedanke mich überschwenglich. 🙂 🙂 🙂
Das ist das Highlight des Tages. Let’s Dance Und das Eintracht-Endspiel sind gesichert.

Mehr als beschwingt genieße ich mein Frühstück in der Sonne. Niemals aufgeben, Verstand einsetzen, hartnäckig bleiben, nach Lösungen suchen. Als allein reisende Frau sowieso.

Halbmondboote, Fischer bei der Arbeit und ein weiterer Traumstrand                                                                                                                                                                                            Ich starte nach Praia de Mira, einem Küstendorf am gleichnamigen superbreiten, Sandstrand, an dem täglich noch das traditionelle Netzeinholen von den heimischen Fischern ausgeübt wird. Dieser lange sandige Küstenabschnitt wird oft auch „Route des Lichts“ genannt.

Mehrmals am Tag fahren die Fischer mit klassischen Halbmond-Booten, den „Meia-Luas“, hinaus aufs Meer. Heute schieben Traktoren die Boote hinaus in den Atlantik und schleppen später die ausgelegten Netze mit dem Fang an Land. Früher haben das Ochsen erledigt.

Ich habe das Glück und erlebe alles hautnah mit. Traktoren stehen bereit, zwei Halbmond-Boote sind gerade an Land, die Netze sind zum Herauslegen fertig, Möwen stibitzen die Fischreste und eine Gruppe von Fischern sortiert den letzten Fang. Und über allem wacht die blau-weiß gestreifte Fischerkapelle ‚Capela Nossa Senhora da Conceicao.aus Holz mit dem Denkmal für die Fischer. Im Inneren hängen Netze mit Muscheln von der Decke.
Ich genieße noch eine Zeit lang die Atmosphäre, den Sand unter den Füßen, die Salzluft und ‚mein Meer‘.

Coimbra – Studentenstadt mit der ältesten Universität Portugals und ‚Harry-Potter-Feeling‘

Ziel ist jetzt die 38 Kilometer entfernte Studentenstadt Coimbra im Landesinnern. Weil ich in Gedanken schon bei Let’s Dance bin verpasse ich die richtige Autobahn. Das bedeutet die doppelte Kilometerzahl. Es ist sehr warm und schwül, ich bin angefressen, weil ich durch kleinste Orte und auf schmalsten Straßen fahren muss und erneut von Google Maps verarscht wurde!!! Aber ich habe jetzt geschnallt, wie diese App tatsächlich funktioniert.

Um und in Coimbra ist der Verkehr zum Wahnsinnig werden. Später erfahre ich, warum. Ich irre mit Fiete in den Straßen und Kreisverkehren herum, es geht hoch und runter, hoch und runter, ich schalte das nervige Google aus und fahre schließlich mit grimmigem Gesicht hinter einem Bus her, der die Universität ansteuert. Selbstverständlich gibt es hier nur Parkplätze für die Professoren und Angestellten.
Gestresst wollte ich schon aufgeben, als sich mir 1,6 Kilometer entfernt ein wunderbarer Parkplatz für Fiete anbietet. Ich schleppe mich zahlreiche Steigungen und zum Schluss eine zur Uni führende, nicht enden wollende Treppe hinauf.

Die Studenten feiern – deshalb steht Coimbra Kopf

Auf dem gesamten Gelände befinden sich zahlreiche Studenten in traditionellen Uniformen mit schwarzen Umhängen (Capas) – die für ein gewisses ‚Harry-Potter-Feeling sorgen. Jetzt weiß ich auch, warum die Stadt Kopf steht. Jedes Jahr um diese Zeit feiern die Studienabgänger tagelang das Fest Queima das Fitas mit vielen traditionellen Ereignissen, u.a.am ersten Tag der Feierlichkeiten – der ist genau heute – die Einführung der Neulinge ins Studentenleben. Fotografieren ist strengstens untersagt.

Studentenneulinge

Ich laufe durch das Tor zur Uni…… Und dann das!
Das gesamte Gebäude wird derzeit von außen vollständig renoviert und ist deshalb mit Gerüsten und Planen versehen. Eine Warteschlange zur Besichtigung einer der spektakulärsten, mit Gold verkleideten Bibliotheken, und angeblich eine der Schönsten der Welt, war dann das Tüpfelchen auf dem i.

Ich bin kein Star – will aber raus

Alles sträubt sich in mir, ich habe einen Kloß im Hals, es ist stickig und ich will jetzt meine Ruhe. Coimbra ist heute das falsche Ziel für mich. Auch wenn ich viel versäume, will ich hier jetzt sofort weg. Ich schleppe mich zurück zu Fiete und weil die Zeit schon fortgeschritten ist steuere ich Sao Pedro de Muel an, einen kleinen Ort am Meer, südlich der Mündung des Ribeira de Moel. Ich checke auf dem abseits gelegenen Campingplatz ein, lehne mich zurück, atme durch und genieße die Ruhe.

Ich mache noch einen Abendspaziergang und erlebe einen wunderbaren Sonnenuntergang. Der Atlantik liegt mir zu Füßen, an den 55 Meter hohen Klippen brechen sich die Wellen und zahlreiche Angler warten im Halbdunkel auf ihren ersten Fang. Neben mir steht der Leuchtturm Farol Penedo da Saudade und strahlt in aller Ruhe sein Leuchtfeuer aus.

Daten
ca. 168 Kilometer Strecke
Campingplatz: Camping Orbitur Sao Pedro de Muel/Marinha

Kategorie Portugal

Hallo Du da! Schön, dass Du meinen sehr persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass erst kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und deren Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto ist "Lachen, Leben und Lieben". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine oder große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.