Tag 7 – Freitag, 5.5.23
Ausflug ins fromme Mittelalter
Nach dem Start auf der D786 lande ich südöstlich von Paimpol, wo sich die wohl schönste Abtei der Bretagne befindet. Das bedeutende historische Monument, die Abbaye Notre Dame de Beauport, ist aus dem 13. Jhd. und die Ruine eines ehemals bedeutenden Klosterkomplexes. Sie steht seit 160 Jahren unter Denkmalschutz.
Es ist stark bewölkt mit kurzen Aufheiterungen. 🌥️🌧️Ich meckere nicht, denn kein Regen ist für mich schon gutes Wetter hier.
Zuerst laufe ich um den geheimnisumwitternden Komplex herum und lasse mir viel Zeit.
1790 – kurz nach der Französischen Revolution – stürzte das Kirchendach ein, weil kein Geld 💰💰💰für eine Reparatur vorhanden war. Das eröffnete Plünderern Tür und Tor.
Leider war das zeitaufwendige Herumstreunen zu Beginn keine gute Idee, denn die Besichtigung des Bauwerks im Innern endet in einer dreiviertel Stunde. 😯 Für einen Sonderpreis wandle ich trotzdem noch auf den Spuren der Mönche. Jetzt ist mir auch klar, weshalb nur wenige Touris hier sind.
Gedanklich beim über 500 Jahre alten Klosterleben laufe ich zügig herum und komme zu einem Gedenkstein mit der Jakobsmuschel, die auf den Pilgerweg 🚶nach Santiago de Compostella hinweist. Ich genieße die unbeschreibliche Ruhe in der großzügigen Gartenanlage, die Blicke aufs Meer und bin hingerissen von diesem mystischen Ort. Ich wache erst wieder auf, als es heißt „wir schließen gleich, 🗝️ bitte verlassen sie jetzt die Ruine“. Schade. Auf dem Weg zum Parkplatz komme ich in den Genuss eines heftigen Regenschauers. ⛈️☔

Voll in den Regen gekommen
Herzstück des Felsenmeeres an der Côte Granit Rose
Jetzt aber schnell an die Côte Granit Rose. Dazu habe ich mir die Küste um den kleinen Hafenort Ploumanac’h ausgesucht. Auf dem Weg dorthin mache ich kurze Rast in Perros-Guirec. Ich parke am Hafen und kaufe ein Glas Creme Caramel. Sooooo lecker! 😋
Das 25 Hektar große Herzstück des Felsenmeeres wartet!
Die Stadt und die übereinander gestapelten imposanten rosafarbenen Felsen scheinen schwerelos dazuliegen und wirken kurzzeitig wie aus Pappmarché gemacht. Eine prachtvolle Kulisse! Die teilweise gigantischen Granitbrocken sind das Wahrzeichen der Küste, vor 300 Millionen 😮Jahren von der Natur erschaffen und weltweit bekannt. Einige sind über zwanzig Meter hoch!
Zuerst aber muss ich einen Parkplatz in Ploumanac’h finden. Und das gestaltet sich mehr als schwierig, denn der Ort ist durch zig Verbotsschilder für Wohnmobile hermetisch abgeriegelt.
Ich ignoriere das, fahre in ein verbotenes Teil der Stadt hinein und finde 800 Meter vom Strand entfernt einen perfekten Parkplatz für den langen Fiete. Geht doch! Übrigens hatte Dieter Hallervorden hier einmal einen 10 Millionen-Zweitsitz.
Die Gesteinsformationen sind der Knaller und machen die prachtvolle Landschaftskulisse zu etwas sehr Besonderen. Die teils riesigen bizarren Brocken wurden von Wind 🌬️und Wasser 🌊 geformt. Sie liegen vor unzähligen vorgelagerten Inseln und haben klingende Namen wie z.B. Napoleons Hut, 🤠 Hütte der Verliebten oder Pilz. 🍄🟫Der eigenen Fantasie sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Der rosarot leuchtende Phare de Mean Ruz – was soviel wie Gemeinde der Mönche heißt. Meine Kamera ist im Dauereinsatz. Ein Wanderweg führt durch das Naturschutzgebiet hinter der Küste.
Nachdem ich eine lange Zeit hier herumgekraxelt bin, will ich einen Schlafplatz für Fiete und mich suchen. Wieder einmal existiert der CP, 🏕️den ich ausgesucht habe, nicht mehr. Ich finde aber einen tollen Camping – Municipal Ernest Renau de Louannec – ganz in der Nähe.
Ein Platz mit riesigen Wiesenstellplätzen und einer fantastischen Aussicht über die Bucht von Perros-Guirec.
Nachdem ich heimisch geworden bin, schnabuliere ich bretonische Köstlichkeiten aus dem Kühlschrank. Alles ist gut. Um Mitternacht schauert es wieder kräftig.
DATEN:
Start km 37013
Ziel km 37.148
Geschwindigkeit 44 kmh
Strecke 135 km
Verbrauch 10,5 Liter
Fahrzeit 3 Stunden
Camping Municipal de Louannec