Seefahrernest Cité Corsaire und eine atemberaubende Naturschönheit

Tag 6 – Donnerstag, 4.5.23

Heute geht es weiter in die berüchtigte Korsaren- und Seefahrerstadt St. Malo an der Smaragdküste. 🫢 Und später auf die Landzunge „Cap Fréhel“, einem atemberaubenden felsigen Naturschutzgebiet. Es fällt mir schwer, „meine Austernstadt“ zu verlassen, 🦪🦪 freue mich aber auf weitere neue Erlebnisse im Norden der Bretagne. Und ich bin sicher, auch da wird es frische Austern geben!
Das Wetter lässt wieder zu wünschen übrig – ist ja nix Neues. ⛈️🌦️ Es schauert immer wieder und trotzdem ist es schön.

Auf der Mauer, auf die Blicke…….

Nach einer halben Stunde Fahrt parke ich Fiete auf dem empfohlenen Park & Ride Platz Paul Féval. Hier starte ich mit dem kostenlosen Shuttle direkt vor das älteste Stadttor „Grande Porte“ an der Ville Close. 🧱 Besser geht’s nicht.
Die Altstadt liegt wie eine Halbinsel im Meer. 🌊 Auch sie gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. In der Burg der bretonischen Herzöge ist heute das Rathaus untergebracht.

in St.-Malo an der Shuttle-Haltestelle

Und ab geht’s auf die historische Wehrmauer „Les Remparts“ aus dem 12. Jhd. Sie ist zwei Kilometer lang und bietet traumhafte Ausblicke auf das Meer, den Strand „Du Môle“, die Festung Fort National und die düster wirkenden Granithäuser.

Die Festung ließ König Ludwig der XIV. 🫅 auf einem vorgelagerten Felsen errichten. Er hatte null Bock auf Überfälle der Engländer. Seit mehr als 115 Jahren gehört das Fort zu den historischen Denkmälern.

Der Sportboothafen Bassin Vauban ⛵ liegt mir zu Füßen, ich passiere drei Stadttore, das Porte Saint-Vincent, das Grand Porte und Porte Saint-Thomas – allesamt wuchtige Baudenkmäler. Ich Und immer wieder bleibe ich stehen und genieße die unglaublich schönen Blicke auf ein nicht enden wollendes Meer. Vorgelagert sind kleine Inseln wie die Grand Bé, die Petit Bé und die Festungsanlage Fort National.

Ich habe noch ein bisschen Zeit, um in der Altstadt von St. Malo herumzustöbern. Auf der Grand Rue blicke ich auf die Kathedrale ⛪ und komme vorbei an schmucken Restaurants.

Jetzt ist Zeit, Fiete abzuholen und zum Cap Fréhel zu starten.

Wilde Küste am Cap Fréhel und eine historische Stätte im Meer

Fiete und ich benötigen über die Landstraßen fast eine Stunde bis zum nächsten Ziel, dem „Cap Fréhel“, einer felsigen Landzunge mit majestätischen Klippen und spektakulärer Küste.

Kurz hinter St. Malo fahre ich auf einem Damm über den Fluss Rance. Unter ihm liegt ein Gezeitenkraftwerk, dass mehr als 40 Jahre das weltweit Größte seiner Art war.
Die Energiegewinnung 🔌🔌🔌erfolgt ausschließlich über die Gezeitenströmung. Die Brücke lässt sich für ein- und ausfahrende Schiffe hochklappen.

Bedauerlicherweise gibt es auch heute den ein oder anderen heftigen Schauer, besonders bei Ankunft auf dem Cap. Nachdem ich wieder Sicht habe, stelle ich fest, dass sagenhafte sechs Parkmöglichkeiten für Womos reserviert sind. Das nenne ich mal sehr großzügig! Die Reisebusse haben es komfortabler. 🅿️ Sie spucken ihre Menschenmassen bequem auf einem großen Asphaltstück aus. Während die Sonne zeitweise herauslugt, habe ich Glück, und erhasche einen gerade freiwerdenden Parkplatz. Schwupps, Fiete steht drin und ich gehe auf  Wandertour.

Wow! Hammer! Jetzt stehe ich sprachlos an der Steilküste aus Schiefer, Sandstein und Granit. Sie ragt mehr als 70 Meter aus dem Meer! Kein Foto 📷 lässt die schwindelerregende Tiefe nachempfinden. Möwen 🐦 kämpfen beim Anflug gegen den starken Wind. Überhaupt ist es ein Paradies für zahlreiche Vogelarten. Ich achte penibel auf die zahlreichen Verbotsschilder 🚫 an den gefährlichsten Stellen der Küste. Ein alter und ein neuer Leuchtturm, der Phare du Cap Fréhel, stehen auf den Klippen und ermöglichen spektakuläre Ausblicke auf das Meer. Sein Licht 🔦 ist 55 Kilometer weit zu erkennen. Heute ist er wetterbedingt für den Aufstieg geschlossen.

Auf einem schmalen vier Kilometer langen Fußweg könnte ich die historische Festung „Fort La Latte“ besuchen. Aber aus Zeit- und Wettergründen begrabe ich diese Idee. Auf dem Rückweg entdecke ich Stechginster und die rosa Strand-Grasnelke🌺 in der 400 ha großen Heidelandschaft, die zu den Größten Europas zählt.
Was für eine außergewöhnliche Küstenregion mit fantastischem Weitblick auf den Ärmelkanal. Auch bei diesem wechselhaften Wetter.

Auf der letztenTour über die D34 nach Erquy suche ich die klitzekleine Kapelle „La Chapelle Saint-Michel“ und werde fündig. Das historische Wallfahrts-Denkmal steht seit 143 Jahren weit draußen im Meer auf einem Hügel. Es kann nur bei Ebbe erreicht werden. Im Übrigen befinde ich mich im Heimatdorf des bekanntesten Galliers der Welt, von Asterix. Parkmöglichkeiten? Pustekuchen. Ich halte kurz an einer Seitenstraße. Es gibt einen tollen Strand und ein eindrucksvolles Panorama.

Kapelle auf der Insel Saint-Michel

Jetzt freue ich mich auf den Campingplatz Bellevue Mer, 🏕️der zu Hillion gehört.  Er liegt abseits an der Landzunge Pointe des Guettes. Die Bucht steht unter Naturschutz, denn in der kalten Jahreszeit überwintern hier bis zu 40.000 Vögel.
Ich bekomme einen Komfortplatz mit einer wunderbaren Holzterrasse an der Steilküste mit sagenhaftem Blick auf die weite Bucht. Es ist absolut ruhig, kein Visavis, kein Verkehr, nur sehr wenige Camper in einer astreinen Natur. Ich bin sicher, hier habe ich eine der schönsten Aussichten der nördlichen Bretagne.

Daten:
Start 36904

Ziel 37013
Strecke 109 km
10 Liter
40 kmh
2 ¾  Stunde

Kategorie Reiseland Frankreich

Hallo da! Schön, dass Du meinen persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto: "Sei Du selbst, denn alle anderen gibt es schon!". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine und große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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