Vin der Côte d’Albatre zur Côte Fleurie

Tag 3 – Montag 1.5.23

Hmmm, wache auf und sehe durch die Dachluke blöden Nieselregen. Die vorherrschenden Himmelsfarben sind Grautöne. Klingt nach gemütlichem Frühstück. Ich starte am späten Vormittag. Zuvor braucht Fiete noch Sprit. Mit vollem Tank geht’s auf die D 925 und später die
D 940 bis zum Zielort „Honfleur“, einem alten Seefahrernest.

Chaos an der Côte d’Argent – Freude über die Côte Fleurie

Übrigens: Die „Côte d’Albatre“ ist mit 120 Kilometern die längste Felsenküche Frankreichs.
Ich fahre durch frisch gepflügte, sattgrüne Korn- und leuchtende Rapsfelder, sehe Schafe, Hühner und Ziegen. Es ist hügelig und geht hoch und runter, wie auf einer kleinen Achterbahn. Hinter Dieppe blicke ich nochmal auf die Steilküste und mache einen Zwischenstopp im 20 Kilometer westlich gelegenen Fischerdorf Quiberville-sur-Mer.

Der kleine Ort liegt an einem langen Kieselstrand, natürlich mit Kreidefelsen. Ich parke direkt in der Fischereizone vor einem Deich und verfolge interessiert die Arbeit der Fischer, die sich in wenigen Minuten bis zum nächsten Tag verabschieden.
Ich entdecke die kleine Kapelle typische Häuser für dieses Gebiet.

In Veiles-les-Roses, dem schönsten Dorf Frankreichs, finde ich keine Parkmöglichkeiten. Also geht‘s weiter Richtung Fécamp, wo es mir nicht anders ergeht. Okay denke ich, es kommt ja noch DIE Perle an der Alabasterküste, Éretrat mit dem weltberühmten Felsentor
„Porte d’Aval“
.

Der Schlag trifft mich schon bei der Anfahrt! Der Ort ist fest in der Hand von Touristen-Horden, vergleichbar wie der Betrieb auf einem Rummelplatz. Das ändert sich nicht auf der Suche nach einem Parkplatz. Es hat den Anschein, dass das Autogewimmel gefühlt einer Millionenstadt ähnelt! Das i-Tüpfelchen ist noch der gesperrte Fußweg zur Felsenküste. Ich hoffe also auf eine Parkchance entlang der Küstenstraße kurz hinter Éretrat. Erst nach gut zwei Kilometern werde ich fündig. Da steh‘ ich nun, ich armer Tor…..und fahre weiter, war ja schon zwei Mal in Éretrat.

Blick auf Fecamp

Honfleur an der Cote Fleurie wartet. Ich fahre über die mautpflichtige Pont de Normandie, die größte Schrägseilbrücke Europas mit dem Spitznamen „Die Harfe“.

Pont de Normandie

Cidre – Calvados – Caramel

Der Campingplatz liegt nahe der Stadtmitte an einem Leuchtturm. Große Mobile müssen draußen bleiben, da die Rasenflächen der Stellplätze durch die vielen Regentage zu feucht sind. Beim Einchecken komme ich in Kontakt mit einem australischen Paar, das seit Paris radelt und mit einem Paar aus Heppenheim, die schon ein halbes Jahr nur mit dem Rad unterwegs sind. Respekt!

Ich laufe über die Pont Colbert – in Europa eine einmalige Metall-Drehbrücke unter Denkmalschutz – und komme direkt zum Le Vieux Bassin, dem historischen Hafenbecken.

Das malerische Hafenstädtchen liegt an der Seinemündung. Das pulsierende Herz befindet sich rund um das alte Hafenbecken. Hier stehen schmalbrüstige bis zu sechs Etagen hohe Fischerhäuser. Sie wurden zwischen dem 16. und 18. Jhd. erbaut. Die Stadt ist außerdem die Wiege des Impressionismus. Die bekanntesten Maler, die die sich hier aufgehalten haben, sind Paul Cézanne und Claude Monet.
Alle Gebäude haben unterschiedliche Fassaden. Moderne Yachten liegen neben den bunten Fischerbooten. Erinnerungen an eine Tour mit meinem verstorbenen Vater kommen hoch.

Fast überall laufe ich über Kopfsteinpflaster, vorbei an Bars und Gaststätten in Hülle und Fülle auf dem „Quai Sainte Catherine“. Fast überall gibt es Calvados-Läden und Caramel/Schokoladen-Shops. Es ist Maifest neben dem Porte de Caen, Teil des alten Stadttores. Hier nutze ich die Gelegenheit, um Austern und Wein zu schlürfen. Gegenüber liegt am Hafeneingang das älteste Gebäude der Stadt, das  La Lieutenance. Und auf dem Weg zurück komme ich am über 760 Jahre alten Glockenturm von St.Catherine vorbei, der größten Holzkirche Frankreichs.

Das Chillen am Abend habe ich mir aber sowas von verdient. Ein schöner Tag mit Hindernissen geht zu Ende.

Kabelsalat im Womo

Daten:

Start 36503
Ziel 36708
Strecke 205 km
10,2 Liter
66 kmh
Fahrzeit 3 Stunden
Campingplatz „Camping du Phare“ Honfleur

Kategorie Reiseland Frankreich

Hallo da! Schön, dass Du meinen persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto: "Sei Du selbst, denn alle anderen gibt es schon!". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine und große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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