Einstiegswandern auf dem Ritten mit eiszeitlichen Erdpyramiden

Sonntag, 22.8.2021

Gut, aber zu wenig geschlafen.
Ich wälze mich trotzdem aus der Koje und frühstücke in aller Ruhe. Dazu hole ich Brötchen im campingeigenen Market und an der Rezi die Südtiroler Mobil-Card. 🥐 Dafür löhne ich 28 € für 7 Tage. Das ist die preiswerteste Variante. Alle Öffis und manche Seilbahnen sind damit kostenfrei. Heute beispielsweise hätte ich 19,50 € für die Seilbahn zum Ritten und die Schmalspurbahn auf dem Bergplateau löhnen müssen.

Es ist warm, hat ein paar wärmende Sonnenstrahlen und viele Wolken und ich starte um halbelf mit dem Rad zur etwa 6 Kilometer entfernten Seilschwebebahn- zum Hausberg in Bozen. Es ist nicht viel los. Die Fahrt führt mich durch den bekannten Bozener Stadtteil Gries. Ich mache einen kurzen Abstecher zur idyllisch gelegenen  mit „Alten Grieser Pfarrkirche“, die eingebettet in einem alten Friedhof liegt.

Und kurz hinter dem Campingplatz habe ich ein Déjavu! Neben mir taucht plötzlich aus dem Nichts der Mann mit dem unverkennbaren Bart auf, der in Vorarlberg mein Campingnachbar war. Hallelujah sag‘ ich, das gibt’s doch wohl nicht! Wir sind beide freudig überrascht und vereinbaren gleich ein abendliches Treffen. Es ist der Urlaub der Zufallstreffen.

Von der Bergstation in Ober-Bozen schlängelt sich die Alt-Tiroler Schmalspurbahn durch Wiesen und Lärchenwälder nach Klobenstein, dem Hauptort auf dem Rittner Plateau. Sie ist ein Relikt der guten alten Zahnradbahn. Der Ritten ist ein weitläufiger Bergrücken der Sarntaler Alpen.

Meine Einstiegswanderung (Nr. 24) nach dem gestrigen nervenaufreibenden Autobahnverkehr führt von Klobenstein zu den Lengmooser Erdpyramiden im Finsterbachtal, eine der berühmten Sehenswürdigkeiten dieser Gegend, die aus dem Moränenschutt eiszeitlicher Gletscher entstanden sind. Es handelt sich um bizarre aus Lehm gewachsene Säulen. Die Aussichtsterrassen bieten nicht nur tolle Blicke auf die pilzförmigen Gebilde, sondern vor allem auch auf die dahinterliegenden Dolomiten. Heute ist es dafür leider zu diesig. Das prachtvolle Bergpanorama versteckt sich hinter den Wolken.

Und diese färben sich mittlerweile dunkelgrau. Nichts desto trotz laufe ich noch nach Maria Saal mit der malerischen Wallfahrtskirche. Die Kirche selbst stammt aus dem 17. Jahrhundert, der Hochaltar aus dem 18ten. Sehenswert ist ein Wandbild, welches die Muttergottes mit Regenschirm zeigt. In früheren Zeiten war die Kirche vor allem Gebetsort der Bauern bei Trockenheit und Dürre. Daran erinnern zahlreiche Gebetstafeln.
Meine Wetter-Gebete werden leider nicht erhört. Es regnet. Ich flüchte schnell in das Gasthaus Maria Saal, esse auf der Panoramaterrasse eine hervorragende Fritattensuppe und trinke einen Rittner Grauburgunder.

Zu Fuß, mit der Schmalspurbahn und der Rittner Seilbahn gelange ich wieder ins Tal und mache mit dem Rad noch einen kleinen Umweg zum Schloss Runkelstein, einer mittelalterlichen Burg auf einem Porphyrfelsen hoch über den Dächern von Bozen und der Talfer. Die möchte ich in den kommenden Tagen unbedingt besichtigen.

Schloss Runkelstein Bozen

Zu Hause angekommen wird es dunkler und dunkler. Wind kommt auf und dann ist Weltuntergang – Blitze, Donner und Starkregen. Na toll! Wenn diesen Sommer etwas beständig ist, dann ist es der doofe Regen.
Ob das klappt mit der Seiser Alm morgen?!?!? Denn das ist der Plan.

 

Kategorie Italien, Reiseland Italien

Hallo da! Schön, dass Du meinen persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto: "Sei Du selbst, denn alle anderen gibt es schon!". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine und große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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