Freitag 20.8.2021
Teil 1 der Hinfahrt
Und genau da möchte ich hin, da wo die Sonne wohnt!!!
Es geht nach Südtirol! ⛰ Denn in Deutschland hat sich die Sonne dieses Jahr rar gemacht.
Außerdem hat‘s Berge da, denn die norditalienische Region liegt komplett in den Alpen! Und….Berge machen glücklich!
Da geht noch was dieses Jahr. Weil meine Wandertage in Vorarlberg waren durch den 6-tägigen Dauerregen sehr mager.
SÜDTIROL
– Urlaubsparadies auf der Sonnenseite
– Dolomiten – ein Paradies zum Entdecken
– La dolce vita für Genießer
Auf den Autobahnen läuft es heute. Ich bin entspannt und locker. Plötzlich hupt es langanhaltend auf der Überholspur. Und wer fährt galant an mir vorbei und winkt mir fröhlich zu?? Kerstin, meine Ex-Kollegin mit ihrem Mann. Ich schüttle den Kopf, bin sprachlos und total überrascht. Zufälle gibt’s – Wahnsinn!
Ich komme ohne nennenswerte Hindernisse auf dem Neu-Ulmer Stellplatz an, meinem ersten Übernachtungsziel auf der Fahrt nach Bozen. Ich checke am frühen Nachmittag ein, und bekomme den letzten freien Platz! Die Corona-Kontrollen sind streng und für den Notfall gibt es nebenan ein Covid Testcenter.
Ich relaxe kurz und fahre danach mit dem Rad entlang der Donau in die Ulmer Altstadt. Für einen Moment entdecke ich sogar die Ill.
Und natürlich habe ich wieder einmal mein Fahrradschloss vergessen. Es gibt Schlimmeres, aber auf jeden Fall Bequemeres. Aber das zeigt mir auch, dass ich bereits im Relaxed-Modus bin!
Ich lande im Fischer- und Gerberviertel, schaue mir danach das Ulmer Münster an – das fast komplett im ‚Schlafanzug‘ ist, laufe durch die Shoppingmeile und schlabbere ein Eis. Dieser Kurzbesuch muss reichen, denn morgen erwarte ich einen happigen Reiseverkehr.
Und weil es soooo schön sonnig ist, hole ich doch noch Stuhl und Tisch aus dem Kofferraum. Endlich Sonne!
Ich nutze ausgiebig das hervorragende W-Lan, koche mir ein leckeres Dinner und gehe früh schlafen. Der Kurzurlaub fängt sehr gut an!
Fakten
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Start: bei 22.277 km um 9:45 Uhr
Ziel: 22.601 km
Verbrauch: 10,9 Liter durchschn.
Geschwindigkeit: 91 kmh durchschn.
Fahrzeit: 3 ½ Stunden
Stellplatz: 11 €
Samstag, 21.8.2021
Teil 2 der Hinfahrt
Nach dem Frühstück und Tanken in Neu-Ulm starte ich um 9:45 Uhr und habe gerate nach wenigen Minuten in den ersten Stau. Na, super, denke ich. Aber es läuft weiter, trotz Baustellen und wahnsinnig viel Reiseverkehr.
Heute Morgen fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Denn ich habe meine rot-weiße Warntafel vergessen, die ich in Italien unbedingt brauche. Ignorieren bringt nix, das kostet, und nicht wenig! Ganz großes Kino, habe ich doch zwei davon im Keller!!!!
In Österreich fahre ich vergeblich drei Autobahntankstellen an und werde erst kurz vorm Brenner fündig.
Für das 10-Tage-Pickerl für Österreich habe ich beim ADAC 9,50 € gelöhnt und für den Brenner Hin- und Zurück nochmal 20 €. Für die italienische AB bis Bozen-Süd kommen noch mal 10,50 € hinzu. Tja, wer da hin will, wo die Berge sind, muss tiefer in die Tasche greifen.
Die A22, Brennerautobahn, führt vom Brennerpass an der italienisch-österreichischen Grenze durch das Wipptal, Eisacktal und das Etschtal durch Südtirol und das Trentino nach Verona und weiter durch die Po-Ebene bis Modena.
Und auf meinem Streckenabschnitt kommt der absolute Hammer!!!!
Etwa 20 Kilometer hinter dem Pass gibt es zweispurigen Kolonnenverkehr und dann Stau – ca. 55 Kilometer bis Bozen-Süd, der Ausfahrt zum Camping Moosbauer.
Im Ö3 höre ich das Unglaubliche: man braucht von Brixen bis Affi am Gardasee etwa vier Stunden!!!
Ich sitze am Steuer und glaube nicht, was ich höre. Ich bin scher, das war ein Versprecher??? Hmmmm, leider nicht. Das Unvorstellbare trifft nahezu ein.
Die schwüle Wärme und das Stop & Go zehrt an einen Nerven. Völlig dizzy, genervt und fertig bin ich um viertel nach 5 endlich am Ziel. Es ist warm und heiter bis sonnig.
Ich checke ein und fahre auf meinen Stellplatz A24. Er liegt im Schatten, über mir ein großer Baum, neben mir ein großer Baum, vor mir ein großer Baum. Aber ich habe nur links und rechts Nachbarn und der Platz ist groß. Ich führe zum runterkommen erstmal mit den linken Nachbarn ein Entspannungsgespräch.
Nachdem Fiete ein- und ausgerichtet ist, begehe ich eine Sünde und bestelle eine Take-away-Pizza aus dem Ristorante am Platz. Ich bekomme sie umweltgerecht auf einem Porzellanteller serviert und erhalte dafür einen Rabatt von 50 ct.!!!! Denn Camping Moosbauer ist ein Umweltschutz-Platz. Die Pizza ist ein Traum. Sie schmeckt fantastisch, toller Teig, super belegt, einfach genial. Kein Wunder, denn Pizzaiolo Salvatore ist mehrfacher Preisträger.
Jetzt merke ich die lange und anstrengende Fahrt. Mit halb geöffneten Augen lese ich mich noch in das Bozener Wandergebiet ein und habe schon die Auffahrt auf den Rittner, dem Bozener Hausberg, im Kopf.
Daten
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Strecke: 435 km
Verbrauch: 11,8 Liter
Ziel: 23036
Geschwindigkeit: 79 kmh bis Brixen, dann 60 kmh bis zum CP
Fahrzeit: 7 ¼ Stunden