Traumhafter Alentejo, eine weiße Stadt und der Einstieg ins Dourotal

Tag 31 – 23. Mai 2022

Moin! Heute steht die erste längere Fahrt an. Es geht bis ca.100 Kilometer vor die spanische Grenze nach Peso da Regua, der Geburtsstadt und dem Zentrum der Portweinproduktion.
Es war totenstill in der Nacht am kleinen Stau- und Badesee Póvoa é Meadas bei Castelo de Vide. Ich habe sogar die Flügelschläge der Mücken gehört – kein Witz. 😜
Ich spute mich und starte etwas früher als sonst.

Castelo de Vide – weiße Stadt im Alentejo

Ich genieße ein zweites Mal auf der Anfahrt den fantastischen Blick auf das reizvolle mittelalterliche Castelo de Vide mit seiner mächtigen Festungsanlage aus dem 12. Jahrhundert. Die Burg ragt majestätisch aus dem weißen Häusermeer heraus. Der wichtige Verteidigungsposten wurde nach einer Kanonenexplosion 1705 restauriert. Das Innere des Castelos ist nach wie vor bewohnt. Und die Aussicht in die Alentejanische Ebene und auf das weiße Häusermeer ist phänomenal – soweit das Auge reicht. Ganz in der Nähe steht die kleine Kirche Nossa Senhora da Alegria. Leider ist sie – wie schon viele vorher – geschlossen.

Der historische Ortskern steht unter Denkmalschutz. Ich versuche mich im Labyrinth der steilen, winkligen Gassen zurechtzufinden. Auf der Praca Dom Pedro V stehen die Kathedrale, sehenswerte Herrenhäuser und die Marmorstatue des gleichnamigen Königs. By the way: Die weiße Stadt hat 3.500 Einwohner und – ungelogen – 25 Kirchen!! Das bedeutet, auf 135 Einwohner kommt eine Kirche – unfassbar, oder? 😲
Schweren Herzens lasse ich das Judenviertel links liegen, aber es ist Zeit für die Weiterfahrt.

Die Provinzhauptstadt Castelo Branco

Ich vertraue mal wieder meinem Reisebuch (dass ich nicht sehr aufmerksam gelesen habe!!) und mache auf der Weiterfahrt einen Halt in Castelo Branco, Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts mit 35.000 Einwohnern – etwa vergleichbar mit Limburg an der Lahn.
Ich parke in der Nähe des Hospitals und laufe einfach los. Das funktioniert in den kleinen Dörfern perfekt, bloß hier nicht. Ich frage einige Leute in der Stadt, wo ich die Sehenswürdigkeiten finde, ernte aber nur ungläubige Blicke und Achselzucken.
Ich entdecke nichts Nennenswertes in diesem Ortsteil, bin etwas angefressen und finde keinen Zugang zu der Stadt. Weniges halte ich im Bild fest. Den Barockpark Jardim do Parco Episcopal mit der Königstreppe habe ich auch nicht gefunden, und das ist wirklich sehr schade.

Auf der Fahrt nach Regua im Dourotal komme ich am Rio Tajo vorbei. Er ist mit 1.007 Kilometern der längste Fluss der Iberischen Halbinsel und fließt 145 Kilometer davon durch Portugal, bevor er in Lissabon in den Atlantik mündet. Ich fahre auf der A24 durch die Serra da Avelos, dem höchsten Gebirge Portugals. Es geht auf und ab und durch zahlreiche Tunnel. Ich überquere den Douro auf der hohen Autobahnbrücke und bekomme einen ersten Eindruck von den terrassenförmigen Weinfeldern rund um Régua.

Fiete meets his twin brother!

In Regua übernachte ich auf einem sehr schönen Stellplatz unter zwei imposanten Brücken direkt am Ufer des Douro. Es ist relativ voll, aber ich finde noch ein nettes Plätzchen und staune nicht schlecht. Fietes Bruder aus Münster steht genau neben mir. Schade, leider sind seine Bewohner unterwegs. Ich hätte sie gerne mal persönlich kennengelernt.
Regua liegt in der ersten geschützten Weinbergregion der Welt, die seit 265 Jahren existiert! Die Trauben wachsen hier auf schmalen Terrassen an steilen Hängen.

Während ich mich auf meine morgige Wegstrecke vorbereite, höre ich einen Schrei und die Worte: „Guck mal Schatz, Fiete steht neben uns. Das gibt’s doch nicht!“ Und natürlich kommen wir ins Gespräch und ich erfahre, dass Fiete die Münsteraner den ganzen Urlaub beschäftigt hat. „Fiete war immer irgendwie dabei, nur die letzten 14 Tage haben wir ihn nicht mehr gesehen. Und nun steht er direkt neben uns. Unfassbar!“
Ich freue mich, das Ehepaar mit ihrer Fiete-Geschichte kennenzulernen.
Und auf die morgige Fahrt durch das Dourotal auch.

DATEN
354 km Strecke

8,7 Liter
81 kmh
Ziel 30374 km
4 ¼  Stunden Fahrzeit

Kategorie Portugal

Hallo Du da! Schön, dass Du meinen sehr persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass erst kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und deren Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto ist "Lachen, Leben und Lieben". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine oder große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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