Heute hat unser Urlaubär Ruhetag. Wir haben beschlossen, auf diesem wunderschönen Agriturismo noch einen Tag länger zu bleiben. Da wir in unseren zahlreichen Reiseführern von einer leichteren Radtour gelesen haben, das Wetterchen zum Eier legen ist und wir das gute Essen von den Hüften strampeln wollen, sattelten wir unsere Drahtesel.
Aber erstmal habe ich einen Morgensonnenspaziergang gemacht, die Ruhe genossen, die silbernen Blätter der Olivenbäume betrachtet, die Luft, die nach Wein und Öl riecht, aufgesaugt und mich einfach nur an der herrlichen Gegend erfreut. Ein Stündchen später kroch Klaus frischer Kaffeegeruch in die Nase und schwupps hat er mit dem Träumen aufgehört. Wir genießen unser Frühstück in vollen Zügen und die Zikaden begleiten uns mit ihrer Musik.
Bei satten 25 Grad starteten wir zu einer 30km-Rundtour durch die Maremma Pisana und direkt auf die Strada del Vino. Ich hatte natürlich gleich wieder zu mobbern, denn zu Beginn der Strecke war es ziemlich hügelig, Toskana eben. Herrliche Weingüter entdeckt mit Prachtstraßen aus Zypressen. 2 km vor Bolgheri, dem Weinort, der Montalcino und Montepulciano fast den Rang mit seinen Weinen abläuft, bogen wir auf die 5 km lange schnurgerade Zypressenalle ein, von der man sagt, sie sei die schönste und bekannteste der gesamten Toscana. Wunderschön und sehr beruhigend. Bei San Guido nahmen wir die SP 39 und fuhren kilometerweit neben Autobahn und Eisenbahnstrecke entlang. Teilweise haben sich zahlreiche weiße Reiher zwischen den Weinfeldern, Olivenhainen und abgemähten Wiesen niedergelassen. Wir radelten und radelten, aber kein Info-Schild. Endlich, es kam der Abzweig ans Thyrrenische Meer: Marina di Castagneto Carducci. Noch ein kurzes Stück und da lag das Meer. Der Strand voller Sonnenschirme und Liegen, hier privato, dort privato, nichts urtümliches, nur Touristengebiet, eingeölte Körper und exclusive Restaurants. Nichts für uns, aber mal eben die Füsse ins Wasser halten, das wollte ich schon. Angenehme Temperatur.
Plötzlich ein brummen und grummeln – unsere Mägen knurrten, wir hatten Hunger. Fanden eine nette Bar im Pinienhürtel und es schmeckte außerordentlich gut. Über einen schönen Radweg auf weichem Nadelboden nach Donoratico zum Einkaufen gefahren. Hier gab es den Wahnsinnspreis für Diesel: 1,26 Euro. Absoluter Tiefstpreis bisher. Die Strecke zurück war superklasse, durch schönste Natur.
„ZU HAUSE“ angekommen, gelüstete es uns nach Wein. Wir machten eine kleine Verkostung bei unserem Weinbauern und nahmen zwei Flaschen trockenen Chardonay für das Abendmahl mit. Ein Bad im Pool und ein wunderbares Camping – Menü und die Welt war in Ordnung. Nach ein paar mehr Wolken war der Himmel jetzt wieder klar, sternenklar.
Euer Toscana Urbaub mit dem hoch verehrten James Urlaubär ist bisher eine gelungene Reise. Schön weiter so! Ihr seid ja richtige Profis mit dem Wohnmobil.
Wie lange dürft ihr noch Urlaubern?
Bin immer noch bei Euch und finde deine Beschreibungen ausgesprochen anschaulich. Vor den vielen Touristen am Meer wären wir ebenfalls geflüchtet.
Viel Glück und Freude weiterhin wünscht euch Renate