Lagunenlandschaft in Faro, ein rosarotes Lustschloss und eine makabre Kapelle

Tag 28 – 20. Mai 2022

Es ist bedeckt und diesig, aber warm.
Der Plan, ein letztes Bad im Atlantik zu nehmen, zerschlägt sich. Beim Frühstück plane ich neu.

Faro und seine gruseligste Attraktion

Ich starte zunächst in die Hauptstadt der Algarve, nach Faro. Südlich der Stadt beginnt die Lagunenlandschaft Ria Formosa, die sich 60 Kilometer an der Küste entlang zieht.

Direkt an der alten Stadtmauer parke ich Fiete auf einem Großparkplatz. Ich laufe entlang der Lagune bis zur Marina. Ganz in der Nähe befindet das Alte Stadttor Arco da Vila, das in die von Mauern umgebene historische Altstadt führt. Ich schlendere durch verwinkelte Gassen mit Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Auf dem höchsten Punkt und dem riesigen Platz „Largo da Sé“ steht die schlichte gotische Kathedrale Sé aus dem 13./18. Jahrhundert, nebenan der Bischofspalast und das Rathaus.

Die von außen unscheinbare Kathedrale wurde auf den Resten einer maurischen Moschee erbaut. In ihrem Innern treffe ich wunderschöne Azulejos-Dekore aus dem 17. Jhd. an, prunkvolle Altäre und eine korallenfarbene Orgel. Sie wurde von einem Norddeutschen in den Jahren 1715/16 geschnitzt. Leider, leider wird der Kirchenraum fast vollständig restauriert, so dass ich nur Teile bewundern kann.

Ich steige noch auf den Kirchturm und genieße eine fantastische Fernsicht über die Umgebung,die Lagunenlandschaft und Faro. Stelle wir gerade vor, wie das bei bestem Wetter wäre!

Von hier laufe ich in die Neustadt und muss sagen, dass mir die calcada portuguesa, die traditionelle portugiesische Pflasterung, von allen Orten hier am besten gefällt. Die Einkaufsstraßen sind Fußgängerzone und es ist eine angenehme, ja fast gemütliche Atmosphäre, die ich sehr schätze.

Die Capela dos Ossos

Im Klostergarten der Kirche Nossa Senhora do Carmo besichtige ich eine kleine makabre Kapelle. Sie ist mit 1.500 menschlichen Knochen ausgekleidet, und sind für die Karmelitermönche die letzte Ruhestätte. Passend zum morbiden Baumaterial erinnert eine Inschrift über dem Eingang der Kapelle an die Vergänglichkeit des Menschen: „Wir, die Knochen die hier liegen, warten auf Eure!“ Wahrlich eine der merkwürdigsten und gruseligsten Attraktionen in Faro.😨

Ein rosarotes Rokoko-Lustschloss

Bei Fiete gelunched und mich als nächstes für die Besichtigung des Palastes von Estoi entschieden.
Das rosarote Rokoko-Herrenhaus liegt im Grünen in herrlicher Lage mit hervorragender Weitsicht auf die Umgebung. Das ehemalige Lustschloss aus dem 18. Jahrhundert ist heute ein Luxushotel und kann teilweisebesichtigt werden. In den französischen Gärten des Palàcio de Estoi ‚herumgewandelt’ und einen geschickt versteckten Pool entdeckt. Verstreut stehende Säulen stammen vermutlich aus den Ruinen einer Ausgrabungsstätte in der Nähe.

Fuseta der der Lagune Ria Formosa

Es ist noch ein wenig Zeit und ich fahre ins Fischerdorf Fuseta an der Lagune Ria Formosa. Im Flüsschen Tronco schaukeln die bunten Fischerboote. Es ist gerade Ebbe und ich entdecke hunderte Krebse, die sich gemütlich durch das Watt graben. Ich mache einen Strandspaziergang am „Praia da Fuseta Ria“. Vorgelagert ist die Ilha da Armona mit schönen Stränden, die man nur per Boot oder Wassertaxi erreichen kann. Teilweise von Wasser umspült thront einsam auf Stelzen die alte Seenotrettung, das Wahrzeichen des Strandes. Wollte eigentlich nochmal baden, aber das Wasser war mir zu flach, zu warm und hatte keine Wellen.

Den Abend verbringe ich wieder auf dem Stellplatz in Faro, da es der beste Ausgangspunkt für die Rücktour durchs Landesinnere von Portugal ist.

DATEN
90 km Strecke

10,5 Liter
42 kmh
Ziel 29596 km
2 1/4  Stunden Fahrzeit

Kategorie Portugal

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