Mittwoch, 5.8.2020
11,4 km mit dem Rad
Yeah, ich bin mit Fiete unterwegs! Ganz spontan habe ich gestern einen Campingplatz ganz in der Nähe von Boppard im Oberen Mittelrheintal gefunden und gebucht. Das Wetter wird die nächsten Tage klasse und ich habe Bock auf „Hiken & Biken“. Die Voraussetzungen sind also bestens.
Das Obere Mittelrheintal
Das Obere Mittelrheintal – 67 Kilometer lang – gilt als das schönste Teilstück des Rheins mit einer mehr als 2.000-jährigen Geschichte. Geografisch wird das zum rheinischen Schiefergebirge gehörende Gebiet vom Rhein in zwei Teile geteilt, den linksrheinischen mit Eifel und Hunsrück sowie den rechtsrheinischen mit Taunus und Westerwald. Bingen und Rüdesheim bilden das südliche Tor, das nördliche ist Koblenz.
Was erwartet mich hier? Eine außergewöhnliche Natur, überwältigende Panoramen, sonnenverwöhnte Weinhänge, romantische Städtchen und eine einzigartige Dichte an Burgen und Schlössern. Der Rhein-Fernradweg verläuft hier unmittelbar am Ufer des Stroms. Nicht zu vergessen die berühmten Wanderwege „Rheinsteig“ und „Rheinburgenweg“.
Na, wenn eine da ein bisschen herumschnuppern möchte, dann bin das ich: Kulturinteressiert, Naturinteressiert und Bewegungsinteressiert! Passt!
Ich starte Punkt 10 Uhr in Frankfurt und bin nach 1 ¾ stündiger Fahrt am Ziel, dem Campingplatz Sonneneck. Beim Check-in muss ich mich gedulden. Corona lässt grüßen. Aber alles noch im grünen Bereich. Da nur Barzahlung akzeptiert wird, bekomme ich schon die Rechnung: pro Tag 20,50 € all incl. mit WiFi, Pool, Busfahrt, Taxe, Strom und alles was man sonst noch so braucht. Fiete wird auf Platz 182 gut aufgestellt und ich beginne meinen Ausflug an den Rhein mit einem Käffchen. Es ist sonnig und ziemlich warm.
Mit Rad und Sesselbahn zur Bopparder Rheinschleife
Jetzt starte ich mit dem Rad zur Sesselbahnstation in Boppard. Hier lasse ich mich einen Kilometer lang zum schönsten Aussichtspunkt des UNESCO Weltkulturerbes Mittelrhein, der größten Rheinschleife ‚Bopparder Hamm‘, auf den Gipfel des Bergrückens hinaufbefördern. Ich genieße schon auf der 20minütigen Fahrt fantastische Ausblicke auf die Rheinschleife, das Weinanbaugebiet, die Wälder und die 2000 Jahre alte Weinstadt Boppard, „Perle des Rheins“.
Von der Bergstation laufe ich nur wenige Minuten durch den Wald und komme direkt auf dem Gipfel des Bergrückens ‚Gedeonseck‘ an. Von der Terrasse des gemütlichen Ausflugslokals habe ich phänomenale Blicke auf die gesamte Rheinschleife. Was für ein beeindruckendes Panorama! Ganz großes magisch-spektakuläres Kino!!!
Das Lokal ist sehr gut besucht und die besten Plätze sind natürlich vergeben. Ich finde einen schnuckeligen Tisch und trinke ein süffiges Bier. Dabei wandern meine Blicke immer wieder zum Bopparder Hamm und die atemberaubende Flusslandschaft. Und dazu ein Wetterchen zum Mäuse melken mit stahlblauem Himmel. Das sind unbeschreibliche Glücksmomente.
Im Anschluss mache ich noch einen kleinen Rundgang auf dem Gipfel und gondle wieder abwärts.
Boppard beschnuppern
Natürlich fahre ich schnell noch auf einen ersten Eindruck an die Rheinpromenade von Boppard. Das Städtchen liegt im Rhein-Hunsrück Kreis, ist ein Luftkurort und geprägt vom Weinanbau. Man spricht hier Moselfränkisch, das sogenannte ‚Bubberder Platt‘. Kelten, Römer und Franken haben hier ihre Spuren hinterlassen. Und jetzt auch ich!!! 🙂
Ich mache einen kurzen Rundgang durch die Altstadtgassen mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern. Aber die Hitze und das frühe Aufstehen machen sich jetzt bemerkbar. Ich fahre auf dem Fernradweg direkt am Rhein zurück zum Campingplatz, genieße den lauen Abend, chille, lese und fliehe gegen 22 Uhr vor den zahlreichen Mücken in Fietes Bauch.
Gut’s Nächtle.