Moin moin, Leute.
Wir schlummern noch, aber draußen auf dem Stellplatz geht schon die Post ab. Die Wohnmobilisten sind im wahrsten Sinne des Wortes mobil. Der Platzwart hat alle Hände voll zu tun. Er stellt an jedem frei werdenden Platz ein ‚Ich-bin-reserviert-Hütchen‘ auf und bedient die Frühstücker mit Brötchen. Der Stellplatz in Wismar ist heißbegehrt. Ich bin neugierig und stehe deshalb auf.
Der Himmel ist blau, auf dem Platz wird weiter rumgerödelt und ich nehme gemütlich auf dem in der Morgensonne liegenden Bank-Tisch-Esemble Platz. Die Bilder müssen noch gebloggt werden und das erledige ich im Handumdrehen. Klaus zaubert währenddessen ein Frühstück, das wir genüsslich einnehmen, während 50% der Wohnmobil-Camper im Aufbruch sind. Es ist wie fernsehen…..
Wir machen den Urlaubär klar und starten bei strahlendem Sonnenschein um 11 Uhr. Der Kühlschrank muss aufgefüllt werden. In der Fischhalle Wismar erstehen wir Klaus‘ Lieblingsfisch Schollenfilet (….und natürlich zwei Fischfrikadellen, diesmal mild geräuchert). Außerdem gibt es frischen Hornfisch, den wir noch nie gesehen haben und von dem wir noch nie gehört haben. Um 12 Uhr startet unsere heutige ‚Ostseebädertour mit ohne Touris‘. Gemütlich soll’s weiter gehen…..
Wir erreichen das Ostseebad Insel Poel über einen Damm durch die Boddenlandschaft, fahren über Großströmkendorf, Fährdorf, Niendorf, Kirchdorf zum Timmendorf Strand mit einem kleinen Leuchtturm. Dort machen wir einen Rundgang mit Strand- und Hafenbesichtigung und schlabbern ein Sanddorneis. Wie wir da so entlang schlendern, greift uns plötzlich jemand von hinten auf die Schulter und sagt: „Jetzt ist’s das dritte Mal, dass wir uns treffen!!!“ Es ist Rolf. Unglaublich! Vor lauter Schreck dachte ich sofort an Klaus Störtebeker, der auch hier sein Unwesen trieb. Die Schweden lassen auch nichts aus: sie waren ebenfalls hier, während des 30jährigen Krieges.
Nächstes Ziel ist das Ostseebad Rerik. Unterwegs liegen zahlreiche Rapsfelder und leuchten intensiv in der Sonne. Rerik liegt am Naturschutzgebiet und am Beginn der Halbinsel Wustrow, welche die Russen lange Zeit besetzt hielten. Man nennt sie auch die „verbotene Halbinsel“, denn keiner darf sie betreten. (Ei, fracht misch net, warum.) Wir entdecken eine der 450 noch existierenden Land-Backsteinkirchen, die St. Johannis Kirche mit der Bischofsmütze (so nennt man die hiesige Dachform). Sie wurde 1250 erbaut und im 17. Jahrhundert innen völlig neu gestaltet. Der gesamte Kirchenraum erhielt hochbarocke Ausstattung – von der Orgel bis zum Altar und den Deckengemälden. Das Steilufer ersparen wir uns. Es ist zu gefährlich, denn jedes Jahr brechen 35 cm Land weg, manchmal mit lauten Getöse. Zum Schluss genießen wir noch die Aussicht auf die weite Ostsee vom Schmiedeberg, einem slawischen Burgwall.
In Bastorf, einem Ortsteil vom Ostseebad Kühlungsborn (zu DDR-Zeiten das größte Ostseebad in der Republik), wollen wir uns den Leuchtturm mit dem zweitstärksten Leuchtfeuer Deutschlands ansehen. Er liegt auf einem kleinen Berg und ist – wie wir später feststellen – nur zu Fuß erreichbar. Dazu haben wir keine Lust, denn den gemütlichen Abend von gestern wollen wir heute nachholen.
Deshalb und überhaupt und sowieso lassen wir Kühlungsborn links linken und das Ostseebad Heiligendamm auch. Das neu gestaltete ganz in weiß gehaltene Kempinski müssen wir nicht gesehen haben.
Wir entschließen und für einen Stellplatz neben einem noblen Campingplatz im Ostseebad Börgerende, dass zwischen Heiligendamm und Warnemünde direkt am Ostsee-Ufer hinter den Dünen liegt. Um 17:15 Uhr checken wir ein, sichern das WOMO mit seinen beiden zusätzlichen Beinchen, denn der Wind hat aufgefrischt. Wir schauen uns den Strand an, chillen ein wenig, grillen unsere Scholle und schnappen unsere Stühle, um direkt am Wasser in aller Ruhe und Gemütlichkeit dem Sonnenuntergang zuzusehen. Dabei sind wir natürlich nicht allein, aber alles ist beschaulich. Wir genießen diese Ruhe, schauen dem gleichmäßig plätschernden Wellengang zu und hängen jeder unseren Gedanken nach.
Morgen wollen wir nach Bad Doberan und in die Hansestadt Rostock. Es ist sternenklar.
Ja guck – hier waren wir, Ewald und ich, auch schon. Wir hatten eine Ferienwohnung auf Pole und haben von dort aus die Gegen unsicher gemacht. Hat uns sehr gut gefallen. Unser Vermieter hatte ein Boot am Hafen in Poel. Er war so nett und hat uns und unsere Hunde an einem herrlichen Sommertag nach Wismar und Umgebung geschifft. Damals gab es Lui und Emma noch und trotzdem sind wir bis Stralsund an der Küste entlang gekurvt. Mit Heiligendamm habt ihr tatsächlich nichts verpasst. Was uns aber besonders gut gefallen hat, war Zingst – Darß und das beschauliche Ostseedörfchen Ahrenshoop. Vielleicht kommt ihr ja dort auch vorbei. Also dann mal weiterhin viel Spaß und beim Radfahren wäre ein Helm schon empfehlenswert. Also Vorsicht und Helm auf! Gruß Renate ?
Hallo ihr zwei,
habe euren Blog doch noch gefunden. Nun müssen wir erst mal vieles nachlesen, was ihr da so erlebt habt. Und dann werden wir auch einen Kommentar schreiben. Jedenfalls freue ich mich, auch mal wieder etwas von Renate Frankenberger gehört zu haben, die ich auf diesem Weg ganz herzlich grüße.
Huhu Manfred – jetzt auch auf diesem Weg herzliche Grüße zurück. Ich denke, es geht dir gut ?Ich kann berichten, dass es mir, nun ebenfalls fröhliche Rentner, sozusagen an nichts fehlt. Lass es dir gut gehen und nochmal viele Grüße sendet dir Renate Frankenberger ?
Sehr schön! Bin mal gespannt auf den Bericht über Rostock. Mir hat es dort
immer sehr gut gefallen.
Viele Grüße aus F.☺??