Felsformationen der Extraklasse, Blaues Wunder und ein Palast der Superlative

Tag 15 – 7. Mai 2022 

Menno, wieder so ein blöder Hochnebel!
Ausgerechnet am Cabo Carvoeiro!
Ich brauche jetzt was Süßes, einen starken Kaffee und good vibes. Ich hoffe, ein langes gemütliches Frühstück und eine Tagestour-Planung tragen dazu bei. Ein Ziel steht schon fest – der Campingplatz in Lissabon!!!! Allein schon der Gedanke sorgt für bessere Stimmung, aber leider nicht für besseres Wetter.

Stellplatz Fiete

Felsformationen wie Pfannkuchen und ein Krähenschiff

Hilft ja nix – ich starte zum zerklüfteten Cabo Carvoeiro. Die atemberaubende landschaftliche Kulisse dieser Hauptattraktion der Gegend ist das, was mich magisch anzieht. Parkplätze gibt es heute genug. Liegt es Wetter?
Ich steuere bei kräftigem Wind zuerst den Farol do Cabo Carvoeiro an. Der viereckige Leuchtturm thront seit 1790 satte 57 Meter über dem Meer, und hat schon viele Schiffsunglücke vermieden.

Eigentlich ist es ein Kap wie jedes andere, hohe Klippen, steile Felsen, unten ein brausendes Meer. Dazu ein weiter Blick ringsum auf den Ozean. Aber die Felsformationen hier sind wirklich was Besonderes. Sie sehen aus wie zusammengeschichtete Pfannkuchen, mal penibel geordnet, mal als wirres Etwas. Krass, genial, spektakulär! Sogar mit diesen miesen Wetterbedingungen.

Das Highlight ist der Nau dos Corvos (Krähenschiff), ein hoch aufragender Kliff-Pfeiler, der nah vor der Küste liegt. DAS Motiv schlechthin für die Selfies. Ich laufe und klettere auf der Jagd nach dem besten Fotomotiv herum, und komme mir dabei vor, als bewege ich mich auf rohen Eiern. So vorsichtig erkunde ich die Felstrümmer.

Blaues Wunder und Google Maps Erlebnisse

Auf dem Rückweg entdecke ich eine kleine versteckte Kirche. Das Baujahr ist bis heute unbekannt, wird aber auf das 17. Jahrhundert geschätzt. Im Innern erlebe ich dann ‚mein blaues Wunder‘! Die Kapelle ist voller wertvoller Azulejos-Tafeln, die Episoden aus der Christus Passion darstellen.

Ich starte mit Ziel ins Fischerdorf Ericeira, wundere mich aber, was sich Google Maps diesmal wieder für eine umständliche Strecke ausgesucht hat. Während meine Gedanken sich noch mit dem Cabo Carveiro beschäftigen, fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Hatte ich doch gestern den Befehl ‚ohne Mautstraße‘ eingegeben. Ganz großes Ingrid-Kino! Ich muss einen riesigen Umweg zur Autobahn nehmen. Ärgerlich, aber diesmal selbstverschuldet.

Das alles kostet viel Zeit. Außerdem ist heute Samstag und ein beliebter Anreisetag. Weil ich mit meinem Camper voll flexibel bin, ändere ich spontan die Richtung, lasse den Fischerort sausen und fahre über Mafra nach Lissabon. Und – ab jetzt fahre ich mit Google Maps nach Koordinaten. Das funktioniert zu 99,9 Prozent!!!

Ein Palast der Superlative in Mafra

In Mafra steht die größte Schlossanlage Portugals. Allein die Fassade ist 220 Meter lang. Der gesamte Komplex hat 1.200 Räume und 156 Treppenhäuser. Unglaublich!  Auf dem riesigen Vorplatz treffe ich auf zahlreiche Pfadfindergruppen. Das absolute Highlight ist die historische Bibliothek mit ihren rund 40.000 Büchern aus der Zeit zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert. Um sie zu schützen, wohnen im Schloss 500 Fledermäuse, die nachts alle Insekten und Larven beseitigen!!! Der Prachtbau wurde damals mit Geldern aus den Seefahrer-Projekten finanziert. Unvorstellbar: Auf der Baustelle arbeiteten bis zu 45.000 Menschen und zusätzlich noch bis zu 7.000 Soldaten! Ein Wahnsinnsgebäude entstand in Rekordzeit. Leider reicht die Zeit für die Besichtigung der Bibliothek nicht mehr aus.

Das Lissabon-Fieber hat mich gepackt

Je mehr ich mich Lissabon nähere, desto stärker wird der Verkehr. Und die Mädels und Jungs haben hier einen herausfordernden Fahrstil für eine Beamtentochter wie mich! Die zahlreichen Schnellstraßen und Kreisverkehre fordern äußerste Konzentration, aber ich finde den ‚Camping Lisboa‘ auf Anhieb.

Ich checke ein und bereite mich gleich mit einem Käffchen und bei 27 Grad in der Abendsonne auf den ersten Entdeckertag in Lissabon vor. Gar nicht so einfach, gibt es doch sooooooooo viel zu sehen in der Stadt der Sieben Hügel!

Daten
140 km Strecke

9,9 Liter
54 kmh
Start 28324 km
Ziel 28464 km
3 Stunden Fahrzeit
Camping: Campisco Camperparque Lisboa

 

Kategorie Portugal

Hallo da! Schön, dass Du meinen persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto: "Sei Du selbst, denn alle anderen gibt es schon!". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine und große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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