18. August 2023
Wir befinden uns immer noch in der Altstadt Amsterdams und irren zwischen den Grachten hin und her. Prinsen? Nee Keizers, nee nee nee Herengracht! Egal! Waren wir hier nicht schon mal? Wir wissen es nicht. Aber es macht Riesenspaß, sich immer neu überrumpeln zu lassen, auch dann, wenn wir an dieser Stelle schon gefühlte zwanzig Mal waren. An den malerischen Grachtenhäusern kann sich keiner von uns satt sehen.
Wir lassen uns treiben – Grachten gucken
Auf unserem Rundgangs-Marathon erreichen wir die Bloemgracht, ein kurzer Wasserkanal zwischen der Prinsen- und der Lijnbaansgracht. Er gilt wegen der eleganten Häuser als einer der schönsten Kanäle des Grachtengürtels. 1760 hatte Rembrandt hier ein Atelier. Interessant für uns ist das Häusertrio „De Drie Henddricken“ aus dem 17. Jahrhundert. Die sich gleichenden Gebäude haben keine Hausnummern, sondern Bilder zur Identifikation. De Steeman, de Landman, und de Zeemann.
Putzorgie in den Grachten
Auf unserem Rundgang stellen wir fest, dass es nirgendwo unangenehm riecht. 👃Das liegt nämlich daran, dass abends der historische Schleusenkomplex in Aktion tritt. Über Nacht pumpt dann ein riesiges Schöpfwerk ca. 600.000 Kubikmeter Wasser aus dem Ijsselmeer in die Kanäle. Einmal komplett durchspülen dauert ungefähr drei Tage. Dann beginnt alles wieder von vorn.
Blumenzeugs auf schwimmenden Booten
Wir erreichen einen weiteren Programmpunkt von unserem Schlachtplan, den „Schwimmenden Blumenmarkt“ an der Singelgracht. 🌷🌷🌷 Ein Touri-Hotspot! Während Ines und Birgit ob des überladenen farbenfrohen Pflanzen- und Zwiebelangebots aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, erstehe ich für die Sammlung an meiner Wozi-Wand ein weiteres Aquarell. 🖼️ Die Entscheidung fällt schwer, denn das Angebot ist überwältigend. Die beiden Tulpenliebhaberinnen sind inzwischen auch fündig geworden. Und weiter geht’s.
Finde die 3 XXX
Diese drei Kreuze sind ein Symbol Amsterdams. Wir begegnen diesen drei fetten X an fast jeder Ecke. Zum Beispiel auf Straßenlaternen, Gullideckeln, Wandgemälden, Flaggen, Pollern, Stickern, der Krone der Westerkerk und vielem mehr. Es soll sich um die drei Andreaskreuze ❌❌❌ handeln, die Teil des Stadtwappens sind. Vermutlich symbolisieren sie die drei Plagen „Flut, Feuer, Pest“, von denen Amsterdam im Mittelalter bedroht war.
Jetzt ist Zeit für einen Aperol 🍹und ein Stück „Appeltaart“ mit Schlag! Denn wir befinden uns in einem Zustand der emotionalen Erschöpfung! Das Wetter lädt zum Draußen sitzen ein und es ist herrlich entspannend für Körper & Geist. Nach dem Chill-Out raffen wir uns auf und bewegen unsere müden Knochen in Richtung Museumsplein.
Die meistbesuchte Sehenswürdigkeit der Niederlande
Das bedeutet, wir sind auf dem Weg zum gigantischen Rijksmuseum, einem von 51 Museen in Amsterdam! 2015 wurde es zum Europäischen Museum des Jahres gewählt. Ein Besuch muss bedauerlicherweise wegen Zeitmangels ausfallen. Aber wir stehen hier ganz in der Nähe des berühmtesten Gemäldes des Museums: „Die Nachtwache“ von Rembrandt. Eines von Birgits Lieblingsbildern!! Es ist mehr als 380 Jahre alt und wird auf einen Wert von über 500 Millionen Euro geschätzt.
Wir schlendern durch den kleinen Park hinter der Galerie und Birgit und ich spielen Katz und Maus mit den lustigen Wasserspielen.
Brücken über Brücken, aber nur eine „van Gogh“
In der Nähe ist unser letzter Programmpunkt für heute.
Wir haben sie nicht gezählt, über wie viele Brücken 🌉 wir schon gelaufen sind! Jede ist anders und jede ist schön. Allein in der Altstadt gibt es 600 davon. Berühmtestes Exemplar ist die hölzerne Magere Brug, die sich über die Amstel spannt. Und die kommt mir ziemlich bekannt vor. Genau, als ich in Arles – in der Stadt des Lichts – geurlaubt habe, bin ich auf den Spuren er Niederländers van Gogh gewandelt. Dort steht eine Kopie dieser Brücke. Weltbekannt wurde die Magere Brug aber erst, nachdem Vincent van Gogh sie aus Heimweh nach seiner Heimat 1888 im französischen Arles in vielen Versionen malte. Schlachtplan ist abgearbeitet!!!
Auf dem Weg in unser Apartement entscheiden wir uns spontan und aus Faulheit, Essen gehen. Zu „Hause“ gibt’s noch Bierchen und Knabbereien. Meine beiden Freundinnen sind dabei voll im Amsterdam-Fieber. Die Planung für Morgen ist noch offen. Na dann, nix wie ran.