Sonntag, 10. Oktober 2021
Ich starte sehr spontan und ungeplant am Sonntagnachmittag um Punkt 16 Uhr Richtung Hamburg. Es ist bestes Oktoberwetter, die Autobahn ist frei und ich tanke Fiete in Kassel für ‚nur‘ 1,489 € Fiete randvoll. Danach steuere ich den Camping & Wohnmobilstellplatz an der Karlsaue (20 Stellplätze) in der Documenta-Stadt Kassel an.
Obwohl ich erst um 18 Uhr ankomme erwische ich einen der noch zahlreich vorhandenen Stellplätze auf dem relativ neu angelegten Areal. Ich checke vollautomatisch J ein und zahle moderate 14€ Übernachtungskosten. Stromkosten kommen noch dazu. Jetzt habe ich Hunger und verspeise mein fantastisches Fleischbrüh-Süppchen, das ich für die Fahrt zu Hause zubereitet habe. Danach entspanne ich mit Fiete, chille und schaue Fernsehen. Draußen ist es ziemlich kalt und nieselig.
Daten der Fahrt
Übernachtung:
Camping & Wohnmobilstellplatz an der Karlsaue (20 Stellplätze)
Start: 23.739 km
Ziel: 23.930 km
Strecke: 191 km
Liter: 9,4
Fahrzeit: 2 Stunden
Durchschnitt: 96 kmh (auf der Autobahn 105kmh)
Montag, 11. Oktober 2021
Ich stehe beizeiten auf und warte auf den Brötchenwagen. Nach dem Frühstück geht’s weiter in mein Hamburg. Es läuft auf der Autobahn, ist neblig trübe, hat Sprühregen, aber ab Hannover habe ich Sonne!
Die Bundesautobahn A7 ist mit 962,2 Kilometern übrigens die längste deutsche Autobahn und nach der spanischen Autovía A-7 die zweitlängste durchgehende nationale Autobahn Europas.
Auf der Raststätte Allertal Ost in Essel bei Walsrode, Celle und Soltau lege ich ein Essens-Päuschen ein. Ungefähr bei Hannover überquere ich den Mittellandkanal, die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands. Und dann kommt der Hammer! Eine 30 Kilometer lange Dauerbaustelle zwischen Seesen und Nörten-Hardenberg. Das muss man sich mal reinziehen! Die stellt mich auf eine sehr harte Gebuldsprobe. Keine Hinweise, wann dieses Sch….teil endlich endet. Man muss sich nur mal vorstellen, dass ein Sechstel dieser A7 in Niedersachsen Baustelle ist. Ganz großes Kino! Toll für diejenigen, wenn alles fertig ist: der sechsspurige Ausbau und der neue leisere Fahrbahnbelag. Ich habe die Geduldsprobe natürlich nicht bestanden!!!!! 🙁 🙁 🙁 Ich verschweige euch, warum.
Kurz vorm Hamburger Hafen kommt erneut eine lange Baustelle, die bis hinter den Elbtunnel, der 27 Meter unter dem Wasserspiegel liegt, reicht. Aber diesmal ist alles halb so schlimm – ich bin ja schon in meinem Hamburch!!!
Ich habe auf dem Knaus Camping in Hamburg-Schnelsen gebucht und bekomme einen superschönen Platz direkt am Eingang und dem Duschhaus. Und weil Hamburg süchtig macht, beeile ich mich mit dem Aufbau und dem Einrichten und düse los bei Sonne und Wolken zu den Öffis. Die Tageskarte kostet 6,70 € aufgrund der Entfernung zur City. Mit Bus und U-Bahn dauert es eine knappe ¾ Stunde.
Mein erster Short-Trip führt mich zum gigantischen Rathaus, den Alster-Arkaden am Alsterfleet, einigen City-Schleusen und natürlich in die Speicherstadt, einem der Wahrzeichen der Hansestadt. Das Alsterfleet ist ein Fluss in Hamburg und der Hautabfluss der Alster in die Elbe. Er mündet in den Binnenhafen und den Pegelstand regeln zwei Schleusen: die Rathausschleuse und die Schaartorschleuse. Letztere wurde 1962 nach der großen Sturmflut zum Schutz der Hamburger Innenstadt angelegt. Ich sehe die evangelisch-lutherische Flussschifferkirche im Binnenhafen, die auf einem 1906 gebauten Weserleichter eingerichtet und beim Kranwärterhaus angedockt ist. Sie ist einzigartig in Deutschland.
In der Kaffeerösterei ‚Elbgold‘ in der Speicherstadt kaufe ich Fair Trade Kaffee & eine Hamburg-Tasse. Die Rösterei liegt im Herzen von Hamburg, umgeben von Backsteinhäusern und Fleeten. Der Rohkaffee wird täglich frisch in traditionell gasbeheizten Trommelröstern von Hand veredelt. Das könnte demnächst teuer werden – wegen der stark steigenden Gaspreise. Übrigens ist der Hamburger Hafen Europas Coffee-shop Nummer 1.
Gegen 17 Uhr treffe ich meine Ex-Kollegin am Alsterpavillion. Wir gehen in der Nähe bei einem Italiener essen und haben natürlich viel zu erzählen. Vom Gänsemarkt starte ich mit der U2 und dem Bus 191 zurück zum Campingplatz. Mittlerweile ist es dunkel und der Stadtteil in der Nähe des Campingplatzes besteht nur aus Einfamilienhäusern. Es ist kein Schwein auf der Straße und ich habe 900 Meter zurückzulegen. Die letzten 400 Meter führen mich durch ein düsteres Waldstück ohne Laterne. Mutterseelenallein. Ich habe Angst, drehe mich ständig um und werde immer schneller. Nie wieder werde ich hier im Dunkeln entlanggehen!!
Daten der Fahrt
Übernachtung: Knaus Camping Hamburg Schnelsen
Strecke: 330 km
Verbrauch: 9,9 Liter
Gechwindigkeit 93 kmh
Zeit: 3 ½ Stunden
Ziel: 24.261km
520 km insgesamt von Frankfurt – Hamburg
10.508 Schritte