Ihr Lieben,
endlich ist er da! Der verschobene Ostseeurlaub kann starten.
Da wir es nicht abwarten konnten, haben wir ihn bereits am Abend zuvor im „Konfuzius sagt“ im Frankfurter Stadtteil Preungesheim mit einem guten koreanischen Essen eingeläutet.
Am fünften Mai klingelte uns der Wecker um Punkt Sieben aus dem Schlaf. Mein erster Gedanke: Nichts wie raus…. der Urlaub beginnt! Unseren Urlaubären mit den letzten Utensilien bestückt und um 9 Uhr Richtung Bad Vilbel-Dortelweil losgedüst. Mutter Schick will noch verabschiedet werden. Und das ist gut so.
Die Sonne strahlt vom Himmel, es ist noch frisch, aber wir spüren die kommende Wärme durch die Scheiben direkt auf unserer Haut. Gedanken können sehr mächtig sein. Klaus fährt und ich bewunderte die zahlreichen in voller Blüte stehenden und nicht enden wollenden Rapsfelder. In der Sonne erschien das Gelb noch gelber, als es ohnehin schon ist. Dazu das herrliche Blau des Himmels und eine fantastische Urlaubsstimmung. Da könnte man Gänsehaut bekommen – wenn man wollte, oder?
Die Fahrt verlief zunächst flüssig. Gambacher Kreuz und Reiskirchener Dreieck ein Spaziergang. Ein paar Kilometer weiter eine Fatamorgana!!! Nein, unser Ziel Meck-Pom lässt grüßen. Ein Trabbi schleicht mit stolzem DDR-Schild die rechte AB-Spur entlang. Bei Alsfeld wurde es dann voller. Und das hielt an bis zum Hattenbacher Dreieck.
Um kurz vor 12 verlassen wir Hessen und befinden uns in Niedersachsen. Auf dem Parkplatz ‚Stauffenberg‘ wechseln wir die Seiten. Frauenpower ans Steuer! Von wegen, bei Seesen gab es den ersten Stau, ein Stündchen später bei Bergen-Belsen den zweiten. Unser erstes geplantes Ziel, der „Südsee-Camp-Park“ in der Lüneburger Heide rückt näher. Wir liegen so gut in der Zeit, so dass Klaus erwägt, doch direkt nach Lübeck durchzufahren. Ich aber will Südsee, Sonne und chillen, urlaub’n eben.
Das hätten wir lieber bleiben lassen sollen. Einer der TOP-Stellplätze in Deutschland entpuppte sich als Sandwüste mit Mini-Toilette am Rande eines Großparkplatzes und der Südsee-Camp wollte für eine Übernachtung und Jubel-Trubel mal locker 45 Ocken! Da kann es einem schon mal die Sprache verschlagen – oder?
Nicht lange überlegt, nichts wie weg, Sonne und chillen einen guten Mann sein lassen und auf in die Hansestadt Lübeck. Klaus hat das Womo-Ruder wieder übernommen. Die 110 Kilometer fahren wir glatt auf einer Arschbacke ab. Und so war’s dann auch. Um halbvier gelangen wir für kurze Zeit ins Bundesland Hamburg, riechen schon den Hafen und hören Unglaubliches im Radio. Es ist Hafengeburtstag in Hamburg, das Fest der Feste! Am liebsten wäre ich glatt hier abgebogen, aber noch ne Planänderung ist nicht drin. Kurz vor dem Ziel fahren wir mit dem Urlaubär in Schleswig-Holstein ein und erreichen rechtzeitig zur Kaffeezeit den „Stadt-Camping-Lübeck-Schönböcken“, nur 4km vom Stadtzentrum entfernt.
Wir fahren auf den Platz, der mitten im Grünen liegt, überschaubar ist und einladend gemütlich wirkt. Wir fühlen uns sofort wohl. WLan steht zur Verfügung, die Rasenplätze sind groß und komfortabel.
Nichts wie raus mit den Stühlen und die Sonne der Hansestadt genießen. Jetzt ist chillen angesagt. Klaus widmete sich allerdings zunächst ein weiteres Mal dem WaPu-Proplem (WaPu = Wasserpumpe). Hat das gute Stück nach der mühsamen und langwierigen Reparatur nach dem Elsass-Urlaub doch nach dem ersten Wasserlassen mit Spülung erneut den Geist aufgegeben! Diesmal erfolgte sofort der Sicherungscheck – zunächst erfolglos. Ein Camper vom Platz half mit einem Sortiment Sicherungen aus und nach wenigen Minuten lief das Ding. Da kann man doch nicht mobbern.
Jetzt war Action angesagt. Kochen – null Bock. Die Besichtigung des Holstentores mit einem leckeren Essen verbinden und einem Ritt auf dem Radl, das hörte sich gut an. Idee gehabt, Idee ausgeführt. Und da stand es auch schon, das Holstentor. In strahlendem Abendlicht. Toll. Es wirkt leicht gebogen, wie eine Schaukel, ist aus dem Spätmittelalter und einfach imposant mit seinen Backsteinen. Obwohl wir Beide es uns größer vorgestellt haben.
Ich hatte das Hafenfest nochmal locker ins Gespräch gebracht und mein hamburgsüchtiger Klaus fand die Idee, am Samstag mit dem Zug von Lübeck aus zum Hafenfest zu fahren, super. Idee gehabt, Idee umgesetzt: wir kauften uns ein Schleswig-Holstein-Ticket und fahren jetzt beide für 33 Euro hin und zurück nach Hamburg! Gänsehaut pur! Mobbern? Nie und nimmer. Auf der Suche nach einem Restaurant sind wir im ‚Merhaba‘, einem türkisch-mediterranen Lokal eingekehrt. Hervorragende Küche, freundliche Bedienung, nettes Ambiente. Nach dem Genuss noch 20 Minuten strampeln und schon waren wir wieder in unserer Nobel-Herberge – klein aber mein!!!
Dieses war der erste Tag. Bleibt uns gewogen, morgen wird’s spannend in der Lübecker Altstadt und Samstag….. da wird jetzt erstmal nur geträumt. Es ist schon spät und sternenklar.
Das mit der Zufahrt nach Hamburg ist eine sehr gute Idee. Ich war vor drei Jahren mal an dem Hafengeburtstags-Wochenende dort. Glaubt mir, es war voll und wird wahrscheinlich auch wieder voll werden. Und lasst bloß die Räder im WoMo….
Viele grüße
Hi Karen,
ja, das denken wir auch. Aber da muss man einfach dabei sein! Um 11 Uhr geht’s am Bahnhof in Lübeck los. Mal schauen, was uns erwartet. Das Programm haben wir schon durchforstet und das Wetter soll bombastisch werden. Urlaub ist einfach geil. Und Lübeck ist auf jeden Fall eine Reise wert. Bis bald, Ingrid