Mittwoch, 18. September 2019
Nachdem ich gestern schon drei meiner persönlichen Top-Tipps in der Hansestadt angesteuert habe, wache ich rechtzeitig auf, um heute das Hafenflair auf mich wirken zu lassen. Weiter stehen die legendäre Kultkneipe ‚Zum Schellfischposten’, mein Lieblingslokal ‚BistrOcean‘ und ‚Fähre-fahren-satt‘ auf dem Programm. Der Himmel ist wolkenlos und stahlblau. Draußen ist es ziemlich frisch.
Schon um 10 Uhr bin ich auf der Piste. Muss ein bisschen auf den Bus warten, aber dann kommen gleich zwei von der Sorte. Am Rathausplatz schaue ich mir den Innenhof des prachtvollen Rathauses an und laufe dann zum Michel, wie die St. Michaeliskirche von den Hanseaten liebevoll genannt wird.
Das Gotteshaus ist Hamburgs bekanntestes Wahrzeichen und ein Publikumsmagnet für zahlreiche Touris. Ich besteige den Kirchturm, um die fabelhafte Aussicht auf die Elbe und die Metropole zu genießen. Hier auf der Aussichtsplattform in 82 Metern Höhe und nach 452 Stufen weht mir der Wind ganz schön um die Nase. Mit 8 Metern Durchmesser besitzt der Michel die größte Turmuhr Deutschlands.
Jetzt ist Fähre-fahren im Hafen angesagt, sozusagen eine klitzekleine fast kostenfreie Hafenrundfahrt. Ich laufe zu den St. Pauli Landungsbrücken und fahre mit der 62er Fähre des Hamburger Verkehrsverbundes zum Fischereihafen. Sitze draußen und genieße die schnelle Aussicht auf den Hafen mit einer Brise Gischt im Gesicht. Ziel ist mein absolutes Lieblings-Fischlokal ’BistrOcean‘, ein Paradies für Fischliebhaber. Das ‚Best-Fish-in-Town-Lokal serviert große und extrem leckere Portionen zu fairen Preisen. Ich liebe das rustikale urige Ambiente an den Bänken und Tischen und vor allem auch die gute Stimmung unter den Gästen. Man bleibt nicht lang allein, plaudert, erfährt Neues und probiert hier und da von den fremden Tellern. Ich nehme heute die Hummersuppe und die große Portion Muscheln, und das für round about
20 €!!! Einfach nur ganz großes Lecker-Fisch-Kino!! Hammer und mega cool.
Pappesatt laufe ich jetzt zur Kultkneipe ‚Zum Schellfischposten‘, dem Wohnzimmer von Ina Müller ( Fernsehshow Ina’s Nacht!, da gehen gerade mal 14 Gäste hinein) und älteste Seemannskneipe Hamburgs. Die urige Hafenkneipe ist uralt, extrem gemütliche, sehr winzig und man wird unwiderruflich an das Leben vergangener Zeiten in HH erinnert. Die Gummistiefel stehen parat, wenn mal wieder der Kellerboden bei den Toiletten vom Elbewasser vollgelaufen ist. Es gibt die Möglichkeit, auch draußen zu sitzen, und das bietet sich heute an. Ich chille in der Sonne und trinke ein frisch gezapftes dunkles Duckstein mit Blick auf die Docks.
Ich schippere nochmal mit der 62er Fähre nach Finkenwerder und wieder zurück zu den Landungsbrücken. Hier sitze ich kurz auf einem der Poller, um einige der bis zu 10.000 Schiffe (p.a.) zu gucken, Seemannsgarn zu spinnen, die schaukelnden Barkassen zu beobachten und das Geschrei der Möwen anzuhören. Es ist kühl und zieht mich nochmal in die Kaffeerösterei Speicherstadt. Ich wärme mich bei einem Kaffee und erfreue mich am Ambiente des alten Speicherbodens von 1888. Im Mittelpunkt des Cafès steht die Röstanlage und ich schaue dem Treiben zu. Der Rohkaffee dazu kommt über den Hafen auf direktem Weg in das Backsteingebäude ‚Kehrwieder Nr.5‘. Der Hot Spot für den besten Kaffee der Welt ist 250 m² groß und ist gefüllt mit zahlreichen musealen Kaffeemühlen und Röstanlagen.
Ich laufe zur U-Bahnhaltestelle Baumwall und fahre nochmal zur Mönckebergstraße. Hier kaufe ich eine neue Sonnenbrille, die andere rostet ja unwiderruflich auf dem Grund der Elbe in Brunsbüttel vor sich hin. Nach einem mega Regenschauer starte ich zu meinem Vierer-Bus und bin nach 8 ½ Stunden Sightseeing in Hamburg wieder zurück auf dem Stadt-Camping. Ich überwinde eine kleine Müdigkeitsphase und chille bei TV, Bilder runterladen und lesen. Beschließe morgen nach Hause zu fahren. Das erste Mal in meinem bisherigen Urlauberleben früher, als gedacht.
Donnerstag, 19. September 2019
Fiete fährt wieder nach Hause.
Punkt 10 Uhr starte ich auf große Fahrt. Es sind 6 km bis zur AB. Nach 120 km Fahrt geht erstmal nix mehr: Stillstand mit 45 Minuten Wartezeit. Der nächste Stau kommt an einer Baustelle bei Kilometer 200. Danach bringe ich gefühlte 100 Baustellen auf der Strecke hinter mich und mache in Göttingen Rast. Nach 525 km und um 17 Uhr parke ich Fiete II in Frankfurt ein. Geschafft.
Daten
Ziel 15931 km
10,3 Liter Verbrauch
83 kmh Durchschnitt
Strecke 6 ¼ Stunden
Fazit: Rundum ein schöner, erholsamer Urlaub im Norden Deutschlands. Und Hamburg pur – immer und immer wieder!. Da kann einem schon mal das Schietwetter egal sein!
Ich habe immer wieder Meerweh! Und das hört nie auf! Ich liebe Sonne, Sand, Wind und Meer und finde, das Leben ist viel zu kurz für ohne Meer!