Sonntag, 23.09.2018, Herbstanfang
Heute ist Herbstanfang und wir frühstücken gemütlich und lange. Es ist bewölkt, warm, und die Sonne bekommen wir nur schemenhaft zu sehen. Soll es heute noch wolkenlos werden?
Ich blogge, Klaus liest.
Kurz nach High Noon entschließen wir uns zu einer Radtour nach Lazise am Veroneser Südostufer des Gardasees. Am Lungolago in Bardolino ist die Hölle los. Italiener und Touris genießen gleichermaßen einen Spaziergang am See. Wir schlängeln uns im Zeitlupentempo durch die Menschenmassen, bis es rund um Cisano beschaulicher wird. Hier legen wir ein kleines kulturelles Päuschen ein und bestaunen die leider geschlossene romanische Kirche ‚Santa Maria Maggiore‘ aus dem 12. Jahrhundert.
Weiter geht’s bei jetzt sonnigem Wetter bis kurz vor Lazise. Hier finden wir eine nette Bar, direkt an der Flaniermeile Richtung Altstadt. Natürlich schlürfe ich einen Aperol Sprizz und Klaus sein obligatorisches Bier. Wir essen noch eine Kleinigkeit und stürzen uns in den sonntäglichen Trubel der mittelalterlichen Stadt Lazise.
Sie ist von einer gut erhaltenen, zinnengekrönten Stadtmauer umsäumt. Tief in die engen Gässchen und kleinen Plätze zieht sich das schmale Hafenbecken mit seiner belebten Uferpromenade hinein. Hier reihen sich gemütliche Restaurants, Bars und Cafés aneinander. Wir bummeln durch die bunten Häuserzeilen des alten Ortskernes und treffen zahlreiche Touris, die auf Shoppingtour sind. Das Städtchen wimmelt von italienischen Familien, die laut palavernd den Sonntag genießen. Es ist bunt, es ist geräuschvoll, aber sehr authentisch. Wir kommen zur Piazza Vittorio Emanuel und finden alle drei Stadttore.
Fast überall werden wir an die Scaliger erinnert, denn fast der ganze Ort wird von der Burg und den Stadtmauern beherrscht, die das Veroneser Geschlecht zwischen 1260 und 1387 zur Verteidigung der ‚Hunnenplage‘ errichten ließ.
Die Kirche „San Nicoló“ (12. Jh.) direkt am Hafen hat eine wechselvolle Geschichte. Im Laufe der Zeit wurde das Gotteshaus umfunktioniert und diente mal als Lager, als Kaserne, als Wohnstätte sowie als Lichtspieltheater. Heute ist sie leer und birgt einige Fresken.
Wir machen uns auf den Rückweg, fahren wieder am Gardasee entlang und biegen rechtzeitig vor Bardolino auf die Gardesana Orientale, um dem Gewusel am Lungolago zu entgehen.
Ich gönne mir eine kurze Erholungspause nach der Bergfahrt zum Agricampeggio, wir trinken ein Tässchen Kaffee und machen den Pool unsicher.
Klaus steigt Fiete noch auf’s Dach, fegt den Schmutz ab und danach wird gegrillt.
Wir sitzen noch lange draußen, genießen die herrlich warme Luft und fühlen uns pudelwohl auf unserem 5-Sterneplatz.