Montag, 17.09.2018
Die nervenaufreibende Campingplatz-Suche fordert ihren Tribut. Wir stehen erst um 10 Uhr auf!
Ich hole Brötchen und entdecke mehrere freie Stellplätze. Schnell frage ich im Büro nach, ob wir umziehen können. Das klappt und wir bekommen einen wunderbaren Platz fast direkt am Weg durch den Schilfgürtel an den See.
Die Sonne scheint, es ist herrlich warm, wir frühstücken gemütlich und nehmen das erste Bad im wärmsten Badesee der Alpen – genau gegenüber der Burgruine Leuchtenburg, dem inoffiziellen Wahrzeichen von ‚Caldaro al Lago‘.
Wir sind angekommen in Südtirol – der nördlichsten Provinz Italiens. Hier gibt es das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Kilometerweit ziehen sich die niedrigen Baumreihen schnurgerade durch die Täler. 85% des ‚Lands am Gebirg‘ liegt über 1000 Meter hoch. Und kilometerweit stehen die Weinreben. In diesem Gebiet haben die Römer erst die Lagerung des Weins in Holzfässern gelernt.
Am frühen Nachmittag wage ich mich mit dem Arbeitnehmer auf dem Rad die 250 Höhenmeter hinauf in den Weinort Kaltern an der Weinstraße. Es sind nur 6 Km, aber die haben es in sich. Schwülwarme Temperaturen und sengende Sonne tun ihr übriges. Ich japse nach Luft und kann die herrlichen Obstwiesen und Weinreben gar nicht richtig genießen. Den letzten Kilometer muss ich schieben, Klaus hilft und schleppt sogar die Kamera.
Nach geschätzten eineinhalb Stunden muss ich noch ein paar Meter zum Marktplatz hinaufkraxeln und dann sitzen wir dort- mehr oder weniger erschöpft – bei Bier und Wein und verschnaufen. Danach gibt’s noch ein Gelato und Informationsmaterial in der Touri-Info.
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt von 1191 ist im Spät-Barock ausgestattet. Hinter der Kirche haben wir einen schönen Blick hinunter zum See.
Wir kaufen ein und rasen in 29 Minuten zurück an den See. Es geht ja nur abwärts! Insgesamt haben wir 12,4 Kilometer auf dem Buckel.
Am Abend haben wir hervorragend gegrillt und anschließend lange gechillt.