Donnerstag, 20. Juni 2019 – Midsommar und Fronleichnam
Ganz großes stürmisches Gewitter-Regen-Kino in der Nacht!
Ich wache nicht rechtzeitig auf – die Dachluken sind wegen der schwülwarmen Luft geöffnet – und so ist Fiete II teilweise gehörig von innen und außen nass geworden! Nach der nächtlichen Aufräumaktion schlummere ich der 9-Uhr-Marke entgegen. Herrliche Sonne weckt mich und dazu das Glockengeläut der Fronleichnams-Prozessionen. Ich frühstücke direkt am Main mit Blick auf das gegenüberliegende Steilufer. Schiffe gleiten vorbei und in diese Idylle platzt der Anruf von H: JuU sind angekommen. Ich radle also zügig die 10,8 km den MainRadweg entlang bis zum Treffpunkt Stellplatz Karlstadt. Mittlerweile ist auch der Rest der Truppe vor Ort und die Neuner-Gruppe damit komplett.
Die Meute hat Hunger, den wir im ‚Zeitlos‘ auf der Fressmeile von Karlstadt mit hervorragendem Essen stillen. Im Eiscafè schlabbern wir noch Latte, Cappu und Espresso. Karlstadt, im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart gelegen, hat eine hübsche Altstadt (von 1200), und ist von Mauern, Türmen und Toren umgeben. Das es einmal die Stadt der Gerber, Färber, Schuster, Fischer und Kärner (Fuhrleute) war, kann man an den entsprechenden Straßen- und Gassen-Namen erkennen.
Ein Teil der Truppe muss die prallen Bäuche bewegen und radelt nach Laudenbach zum beliebten ‚Biergarten am Schloss‘, um eine Reservierung für morgen Abend und die hungrigen Mäuler zu tätigen. Und weil es großen Spaß macht, fränkisches Bier, fränkischen Wein und fränkische Spezialsäfte zu schnabulieren, gehen wir gleich ein zweites Mal ins ‚Zeitlos‘! Danach mache ich mich bei einigen Regentropfen auf den 10,8 km langen Rückweg zu meinem Campingplatz in Zellingen.
Hier werde ich begeistert von meinen Nachbarn, etwa 20 fröhlichen jungen Leuten und einem Trinkspiel, dem SlapCup, empfangen. Es gibt zwei Parteien, die einen Pingpongball in eines der anfänglich 15 gefüllten gegnerischen Bierbechern per Weitwurf unterbringen müssen. Trifft ein Spieler einen Becher muss die Gegenpartei sich das ‚Augustiner‘ schmecken lassen. Das Spiel läuft so lange, bis kein Becher mehr voll ist.
Na sauber, denke ich, hab ich doch schon zwei Halbe und eine Weinschorle intus. Aber da muss ich jetzt durch. Bin doch kein Spielverderber und mit Abstand die Nüchternste! Ein heftiges Gewitter mit kräftigen Schauern beendet abrupt und Gott sei Dank das Trinkgelage.
Ich chille noch eine Zeit lang und mache es mir im Bett gemütlich. Fiete II und ich fühlen uns immer wohler zusammen.