29./30.08.22
Scheißfahrt zum Steinhuder Meer
Gut geschlafen aber früh aufgewacht. Ich mache einen kleinen Spaziergang am See.🚶♀️ Alles ist friedlich, ruhig und ein wohliges Gefühl macht sich in meinem Bauch breit. Ich gehe in Slowmotion über den Platz zum Familien-Tinyhaus. Hier ist noch alles mucksmäuschenstill. Ich hole die bestellten Brötchen für das gemeinsame Frühstück und warte, und warte, und warte.
Endlich rührt sich was und einer nach dem anderen kommt zum Vorschein. Endlich Kaffee! Mit gefühlt hunderten von Wespen 🐝🐝🐝 frühstücken wir bei bewölktem Wetter. Es ist weder warm noch kalt. Wir füttern die Wespen mit Blaubeeren und baden später noch im See. Ein schöner Abschluss des kurzen Familienbesuchs.
Um 11 Uhr starte ich zum Steinhuder Meer, meinem Ziel für den heutigen Tag.
Es ist eine Scheißfahrt auf der Landstraße bis zur Autobahn, Laster über Laster 🚚🚛🚚🚛 und kaum Überholmöglichkeiten. Nach unendlich langen 55 Kilometern erreiche ich den „Highway to Lake“. Die Strecke führt über Berlin, Potsdam, Magdeburg, Braunschweig und Hannover. Ich verkrafte zwei Staus, die viel Nerven und Zeit kosten. Am späteren Nachmittag erreiche den Top Wohnmobil-Stellplatz „Steinhuder Meer“ 🚙 mit 174 Plätzen für 18 € plus Strom und Dusche.
Eine Stunde später düse ich mit dem Rad 🚴nach Steinhude-City zum Einkaufen, schlendere am Hafen entlang und genieße bei 24 Grad und Sonne bezaubernde Blicke auf den abendlichen See.
Fiete muss später eine Putzsession über sich ergehen lassen. Danach chille ich vor dem Fernseher und freue mich auf die morgige Radtour rund ums Steinhuder Meer.
Daten:
Ziel 34.696 km
380 km
10,2 Liter
85 kmh
4 ½ Stunden
Mee(h)r Natur erleben – Das Steinhuder Meer
Die von mir erwartete Sonne nach dem gestrigen wolkenlosen Abendhimmel bleibt ein Traum. Es ist stark bewölkt, regnet aber nicht. ☁️☁️☁️ Nach einem langen Frühstück starte ich mit dem Rad auf meine 32 Kilometer lange Rundtour um das Steinhuder Meer. Es besteht schon seit etwa 10.000 Jahren und war damals dreimal so groß. Im 17. JH versank aufgrund des steigenden Wasserspiegels sogar eine große Burganlage. Für Naturliebhaber wie mich ist das Binnengewässer mit den Mooren, Feuchtwiesen und Wäldern ein attraktives Ziel.
Ich bin freudig gestimmt und hoffe auf wenig Touristen.
Einmal rundherum – Genussradeln
Ich besorge mir in der Steinhuder Touriinfo eine Radkarte, und erfahre, dass es ein Logo für den bestens ausgebauten Rundweg gibt. Ich starte gegen den Uhrzeigersinn und suche den Einstieg. Ist alles ‚n bisschen „dorschenanner“ hier. Wurschtle mich durch die Straßen und entdecke endlich das erste Rad-LOGO. Hier geht’s los!
Ich fahre zunächst über Wiesen und Felder und stoppe auf einem Bauernhof, 👨🌾👨🌾 denn nichts geht über würzige Landluft! 🙈 Ich radle vorbei an der Steinhuder Badeinsel, entlang dem Wunstorfer Moor und durch lichten Wald zum Nordufer. Hier passierts! Unvermutet stürzt vor mir eine unsichere E-Bike-Radlerin. Trotz sofortiger Vollbremsung lande auch ich auf dem weichen Waldboden. Gott sei Dank ist nix passiert! Danach lege ich an einem langen Steg ein Päuschen ein und freue mich über den wunderbaren Ausblick auf das Steinhuder Meer. Das Add-on: ich werde von einer außerordentlich vergnügten Radgruppe mit Apfelringen versorgt.
Der Weg führt bis Mardorf direkt am Ufer entlang. Hier existiert seit 60 Jahren von Mai bis September eine Postboje im See. Jedes Jahr landen circa 2.000 Postkarten in dem „Wasserbriefkasten“, die mit einem Sonderstempel versehen werden.
Kurze Zeit später erreiche ich die Feuchtwiesenlandschaft „Meerbruchswiesen“ mit dem Winzlarer Aussichtsturm. Das Gebiet hier steht unter Naturschutz. Dieses Gelände ist für Vögel 🐦🐦🐦 auf dem Flug in ihre Winterquartiere ein begehrter Rastplatz. In den Tümpeln dümpeln zahlreiche Tiere. Ich warte gespannt auf das Gequake der Frösche. 🐸Man höre und staune: Sie sind doppelt so laut wie ein vorbeifahrender Lastwagen! Leider sind die Heuler heute zu faul, ihre Schallblase zu aktivieren.
Hinter den Meerbruchswiesen entfernt sich der Weg vom Wasser, ich erreiche Winzlar mit einer reizenden Fachwerk-Kapelle und radle durch das Hagenburger Moor. Die letzten Kilometer führen am Ufer entlang, durch einen Bruchwald, wo der Rundweg an der Petrikirche von Steinhude endet.
Ich verbringe noch einen chilligen entspannten Abend auf dem Stellplatz.