Pfingstsonntag, 15. Mai 2016 –
Wie versprochen kommt hier unser Blog von Stralsund.
Wir erreichen den TOP–100–Stellplatz „An der Rügenbrücke“ gegenüber der Volkswerft um halbdrei und machen direkt die Räder startklar. Wir ziehen los, um Stralsund auf der Altstadtinsel am Strelasund zu erkunden.
Die Hansestadt ist das Tor zur Insel Rügen, eine Stadt aus Backstein – überall innerhalb der Stadtmauern finden wir Spuren der Backsteingotik – und Teil der europäischen Backsteinroute.
Stellplatz Rügenbrücke – Start zur Besichtigung
Der Stolz der ehemals mächtigen Hanse-Kaufleute zeigt sich in mehr als 500 denkmalgeschützten Giebel- und Backsteinhäusern, zum Beispiel in der Mühlenstraße oder am Alten Markt. Das Beeindruckendste ist das Wulflamhaus.
Eine der drei fantastischen Backsteinkirchen ist St. Marien am Neuen Markt. Sie ist die jüngste gotische Backsteinbasilika im nordischen Raum. Einer der beiden Türme soll früher mit 150 Metern Höhe das höchste Gebäude der Welt gewesen sein! Toller Innenraum.
Aus den bedrohlich dunklen Wolken regnet es plötzlich. Wir schlüpfen im „Lila Bäcker“ unter und genießen Kaffee & Kuchen. Plötzlich strahlt die Sonne wieder, so dass wir zum Alten Markt mit dem wunderschönen Rathausensemble weiterziehen.
Unmittelbar an das Rathaus mit seiner gotischen Schaufassade grenzt der zweite sakrale Backsteinbau, St. Nikolai mit seinen Doppeltürmen. Wir suchen den Eingang, finden ihn aber nicht. Damit stehen wir nicht alleine! Die zu den schönsten Sakralgebäuden Nordeuropas gehörende Kirche beherbergt zwei imposante Orgeln. Dafür entdecken wir das ehemalige Küsterhaus, welches auch als Lateinschule fungierte.
Wir wollen später weitersuchen und wenden uns schnurstracks dem Stadthafen zu. Klaus dünkt es nach seinen geliebten Fischfrikadellen, die er im Fischladen an der Hiddenseer Hafenkneipe bekommt.
Wir verschieben den Kirchenbesuch und genießen den Blick auf den Hafen und auf das Segelschulschiff Gorch Fock. Es lag versenkt im Strelasund bevor es vom sowjetischen Militär gehoben, restauriert und eingesetzt wurde.
In der Ferne überspannt die Rügenbrücke Dänholm und den Strelasund. Wir schlendern an den Speichern aus Backstein, den zahlreichen Hafenbars entlang und stehen vor dem für uns hässlichsten Gebäude der Stadt. Wie viel „Null-Geschmack“ muss man haben, um das Stadtbild mit diesem Oceaneum-Bau zu verschandeln. (Ein Bild füge ich aus Trotz nicht dazu!) Wir flüchten in den kleinen Segelhafen.
Für den Besuch von St. Nikolai ist es jetzt zu spät. Wir beschließen, in einer der urigen Hafenkneipen zu essen und die Premiummarke der „Störtebeker Braumanufaktur GmbH“, das Störtebeker Dunkle, zu schlabbern. Es wird überwiegend aus regionalen Zutaten gebraut wird und trägt den Namen des Seeräubers Klaus Störtebeker. Sehr lecker! Im Übrigen standen auch Bismarckheringe auf der Speisekarte – das Original kommt nämlich aus Stralsund.
Es ist der Eindrücke genug und wir radeln zurück zum Stellplatz in der Werftstraße. Wir chillen und legen uns früh schlafen.