Freitag, 3. Februar 2017 –
I ch stehe früh auf und packe. Denn heute düse ich nach Aachen.
Klaus betreut hier sechs Wochen ein Weiterbildungs-Projekt und hat ‚Fiete‘, unser Wohnmobil, mitgenommen. Der steht in dieser Zeit auf einem der 100 ‚TOP-Stellplätze‘ und heißt ganz banal Camping Aachen.
Ich hole noch ein Buch im Nordwestzentrum ab – ‚Das WordPress-Praxishandbuch‘ – und schon bin ich auf der Autobahn. Ich vertraue dem Navi, das Klaus am liebsten aus dem Fenster schmeißen möchte. Bin bestens gelaunt, freue mich, Neues zu entdecken und wundere mich, warum ich nicht auf die Sauerlandlinie nach Dortmund abbiegen muss. Die Freude auf Aachen überdeckt die Skepsis und ich fahre, höre Musik und fahre, fahre, fahre.
Kurz hinter dem Reiskirchener Dreieck kommts mir dann doch spanisch vor. Ich checke die Strecke nach alter Methode in der Straßenkarte und denke: Na toll, das ist ja ganz großes Kino! Der Ausflug nach Navi kostet mich schlappe 70 km Umweg. Ich bleibe entspannt, wende mich in den Westen dieser Republik und denke, es gibt schlimmeres. Dagegen regt mich ein 6 km langer Stau bei Köln mächtig auf. Ist hier etwa schon um 13:29 Uhr Berufsverkehr?
Kurz vor Aachen entdecke ich ein Hinweisschild nach Würselen, dem Ort, der zurzeit in aller Munde ist. War doch der Kanzlerkandidat der SPD, Martin Schulz, hier Bürgermeister.
Zur besten Kaffeezeit erreiche ich ‚Camping Aachen‘ und hole das aus dem Peugeot das raus, was ich ein paar Stunden vorher mühsam in Frankfurt eingeräumt habe. Die Sonne scheint und ich starte einen Bewegungsmarsch Richtung ‚Aachener Zeitung‘, um Klaus abzuholen. In einem Industriegebiet auf dem Weg sind zahlreiche sehr gute Wandgemälde zu sehen. 3,8 km hin und 3,8 km zu Fuß wieder zurück.
Es gibt viel zu erzählen. Wir chillen, schauen fern und lesen.
Es ist sternenklar.