Vom Bodenseeregen in die fränkische Sonne

Mittwoch, 28. Juli 2021

SS. Jetzt ist mal Schluss!
Ich hab‘ den Regen sowas von satt, weshalb ich heute vorzeitig abreise und hoffentlich sonnigere Gefilde ansteuere. Ziel nach meinen unzähligen Wetterberichtsabfragen ist Kitzingen am Main.

Bei strömendem Regen wuchte ich mein Rad auf den Träger. Halb nass frühstücke ich noch und verlasse danach fluchtartig den Campingplatz und Lindau. Bloß schnell weg hier hab‘ ich in meinem Kopf. Dabei achte ich nicht auf’s Navi und verfranse mich komplett. Das kostet Zeit und 15 unnötige Kilometer.

Der Regen verlangt volle Konzentration auf der Autobahn, die Sicht ist schlecht. Gefühlte tausend Lastwagen sind unterwegs, dazu Reiseverkehr ohne Ende und das i-Tüpfelchen sind zwei lange Staus. Der Regen kennt keine Gnade und hält an bis ins Unterfränkische.

Danach heitert es mehr und mehr auf. Gegen 14 Uhr fahre ich bei Sonne auf den schön und ruhig gelegenen Stellplatz direkt am Main. 70 Wohnmobile finden hier einen Platz. Die meisten sind belegt und ich kapere mir gleich den ersten freien Platz, den ich sehe. Meine Nachbarn sind sehr nett und verraten mir einige Tipps für diese Gegend.

Direkt vor den Stellplätzen gibt es eine riesengroße Wiese. Manche Bäume sind mit Windspielen geschmückt. Ich hole meinen Stuhl aus dem Kofferraum, setze mich in die Sonne, atme durch und stelle zufrieden fest, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Kann es kaum glauben: Es ist warmes sonniges Wetter.
Ich genieße, chille und träume. Und ich schaffe es, für Momente die vielen vergangenen Regentage aus meinem Kopf zu verdrängen.

Später fahre ich einkaufen und schaue mal kurz in das historische Kitzingen.
Und nochmal,  ich bin happy mit meiner Entscheidung und freue mich auf zwei restliche Urlaubstage mit viel Sonne.

Ziel: 22.131 km
Fahrstrecke: 305 Kilometer
11,2 Liter Verbrauch durchschnittlich
73 kmh durchschnittlich
Fahrzeit: 4 Stunden

Donnerstag, 29. Juli 2021

Hmmm, nach sternenklarer Nacht ist es am Morgen total bewölkt.
Aber nur vorübergehend. Dann ist sie wieder da, die Sonne. Und sie hat wunderschöne strahlendweiße Haufenwolken im Gepäck. Ich genieße mein Frühstück auf dem taufrischen Rasen und den brummend vorbeigleitenden Mainschiffen.

Meine Frühstücksterrasse

Spät starte ich auf dem Main-Rad-Weg ins unterfränkische ‚Ochsenfurt‘.
Die Tour führt über Sulzfeld, Marktsteft und Marktbreit, einem der malerischsten Städte Unterfrankens, und weiter über Segnitz nach Ochsenfurt, einer Bierstadt inmitten von Weinen.

Diese Etappe des Main-Radwegs ist landschaftlich sehr schön. Ich fahre durch Weinfelder, abgemähte Kornfelder, Sonnenblumenfelder, vorbei an wunderschönen historischen Orten und lasse mir den kräftigen Wind durch die Haare wehen. (Von wegen, der Helm lässt das gar nicht zu!!!) Ich frage mich kurz, wie die Ähren in diesem Katastrophensommer schon trocknen und reifen konnten?!?!

Ich streife durch ‚Marktsteft‘ mit seinem alten Tretradkran, dem Rathaus, dem Sinsheimer Schloss, dem wunderschönen Fachwerk und der alten Stadtmauer mit ihren zahlreichen Türmen.

In ‚Ochsenfurt‘ schlendere ich durch die historische Altstadt, die fast vollständig von einer Befestigungsanlage eingerahmt ist. Das Neue Rathaus (1497) hat einen traumhaften Lanzenturm und die Stadtpfarrkirche St. Andreas ein beeindruckendes Kirchenschiff. Am besten aber gefällt mir die prachtvolle Fachwerkzeile.

Ochsenfurt ist die einzige Bierstadt in Unterfranken, die zwei Brauereien besitzt. Ich entdecke ein verstecktes Gartenlokal, in dem ich ein Oechsner Schwarzbier schlabbere und natürlich einen ‚Schweinsbraten in Biersoße‘ genieße.

Auf dem Rückweg komme ich an einem Fahrradladen vorbei, wo ich den lockeren Radständer befestigen und Luft in das Hinterrad pumpen lasse. Für diese eineinhalbminütige Aktion muss ich sage und schreibe 5 Euronen !!!!!! blechen. Unverschämt, oder? Nach 36 Kilometern lande ich wieder auf meinem Stellplatz und genieße den Abend zum Abschluss mit einem kleinen Spaziergang.

Kategorie Reiseland Deutschland

Hallo Du da! Schön, dass Du meinen sehr persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass erst kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und deren Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto ist "Lachen, Leben und Lieben". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine oder große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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