Donnertag, 25. Juli 2019
Moin! Trotz sehr warmer Nacht und weit geöffneten Fenstern hab ich gut geschlafen. Muss wohl apathisch und alle Viere von mir gestreckt auf der Matratze verbracht haben. Ich frühstücke mal wieder ordentlich und in aller Ruhe auf der Womo-Terrasse, mache Fiete II startklar und fahre um halbelf mit einem letzten Blick auf die Landzunge von Gallìpolli vecchia in Richtung Supermercato. Dann nehme ich Kurs auf die Litoranea (Küstenstraße). Ziel ist der südlichste Punkt Apuliens, Santa Maria di Léuca.
Am stahlblauen Himmel haben sich an einer Stelle hartnäckige Wolken gebildet, die ebenso schnell auch wieder verschwinden. Ich fahre fast direkt am ionischen Meer entlang, durch Gärten voller Opuntien-Kakteen, Feigenbäumen und leider auch wieder durch abgestorbene Olivenhaine. Jedes Mal, wenn ich das sehe, schüttle ich fassungslos den Kopf. Unterwegs halte ich immer wieder an -was hier fast überall möglich ist – um auf’s Meer zu blicken, die Küste zu bestaunen und inne zu halten, die Luft einzuatmen und das gesamte Paket zu genießen. Ganz großes Sonne-Meer-Kino! Überall führen Stichstraßen zu großen Parccheggi und herrlichen Stränden. An den Felsstränden fahren die Motorräder direkt bis vor das Meer! Leider, leider gibt es kaum Fotos, halten mit Fiete II ist an den schönsten Stellen unmöglich!!
Panorama Strand Küstenstraße
Einen größeren Stopp lege ich in ‚Torre San Giovanni/Ugento‘ ein, einem trubeligen Badeort. Zweifellos gibt es einen tollen Strand, perfekte Lidi, aber alles andere wurde lieblos aus dem Boden gestampft Wahrscheinlich ist hier für die restlichen 10 Monate tote Hose.
Hole Fiete II von seinem kostenlosen Parkplatz schnell wieder ab und steuere dem nächsten Ort, ‚Torre Mozza‘ entgegen. Und hier ist es richtig schön. Es geht gemütlich zu, der Strand ist klasse und ich entdecke ein fantastisches Strandrestaurant. Das ist voll belegt bis auf einen letzten Platz, den mir Francesco, der Chef, sehr gerne zur Verfügung stellt. Ich habe einen tollen Blick auf’s Meer und genieße ein super Meeresfrüchte-Essen für nur 5 € mehr als gestern Abend! Kurzfristig steigt der Ärger von gestern Abend wieder hoch. Auf dem Rückweg zu Fiete II fragt mich jemand aus dem fahrenden Auto heraus, ob ich Peccorino-Käse kaufen wolle.
Kurze Zeit später stehe ich am Hafen von Léuca und erkundige mich nach den Bootstouren in die Grotten, die ein MUSS sind, laut meinem Reiseführer. Ich entdecke noch den Leuchtturm, der der zweithöchste Italiens ist. Dann starte ich zum Camping ‚Villa Paradiso‘, einem Platz an der Bucht von Felloniche. (…ich denke schon wieder ans Baden!!) Und was soll ich sagen, ich fühle mich von der ersten Sekunde an wohl. Eine nette Schweizerin erwartet mich in der Rezi, erklärt mir alles und bucht für Morgen gleich eine Grotten-Bootstour. Werde direkt am CP abgeholt. Ist das nicht klasse?!
Fiete II bekommt einen tollen Stellplatz und ich ein Bad im Meer. Auf dem Rückweg zum CP höre ich laute Hämmermusik immer näher kommen. Aha, ein Bar-Boat mit jungen Leuten ankert für eine Badepause.
Bar-Boat mit Hämmermusik vorm CP
Ich verspeise heute meinen Burrata, trinke ein bisschen mehr vom Limoncello und bereite meinen Blogbeitrag vor. Wi-Fi gibt es hier wegen der üppigen Bepflanzung nicht.
Und wieder chillen, lesen, Musik hören und in den sternenklaren Himmel schauen! Gut’s Nächtle.
Daten
Start: 11.785 km
Ziel: 11.848 km
Strecke 62 km
Verbrauch: 10,4 Liter
Geschw.: 29 kmh
Strecke: 2 Stunden
2.-höchster Leuchttum Italiens in Léuca