Mitten im See und doch an Land

Freitag, 29. März 2024

WWow! Erster Tag ohne Regen, dafür mit Sonnenschein und wärmeren Temperaturen. 😁 Deshalb entscheide ich mich beim Frühstück für einen Ausflug nach Sirmione. Vorher noch ein kurzer Rundgang über den Campingplatz.

Frau Hafner empfiehlt mir den Bus. Ich laufe 1700 Meter runter zum See und suche die Bushaltestelle. Eine nette Passantin hilft mir. Nach längerer Wartezeit – sprich italienischer Pünktlichkeit – kommt der Shuttlebus. Ich zahle 5 Euronen (Hin- und zurück), da kann man wirklich nicht mobbern.

Wenig später biegt der Bus in die 4 Kilometer lange Straße, die schnurstracks an die Spitze der nadelförmigen Halbinsel führt und auf einem großen Parkplatz vor der Wasserburg Rocca Scaligera und einem pittoresken Mini-Hafen endet. Hier liegen die kleinen bunten Ausflugs- und Fischerboote – mit der Burg im Hintergrund ein perfektes Fotomotiv. Ein Stand mit riesigen Zitronen empfängt die zahlreichen Touris!

Das kleine Sirmione hat nur etwas mehr als 8.000 Einwohner, eine Altstadt mit 400 m Länge und 200 m Breite, aber unfassbaren 12 Eisdielen. Bis zu 10.000 Touris überfluten das Städtchen täglich und quälen sich durch das Gewirr aus engen Gassen und Plätzen. Ich finde, die Faszination des wunderhübschen Ortes leidet sehr darunter. Meist flanieren die Menschenhorden nur den Corso Vittorio Emanuele auf uns ab, schlecken Berge von Eis und wälzen sich dann in eines der zahlreichen Cafés. Lacklieblinge auf vier Rädern haben keinen Platz in der Stadt. Gott sei Dank, denn das ist für alle, die auf Entdeckungstour sind, ein Segen.

Über eine Zugbrücke und ein Tor in der Stadtmauer aus dem 13. Jh. gelange ich in die Altstadt. Ich kenne mich gut aus, bin ich doch bereits zum vierten Mal hier. Und trotz der Touris zieht es mich immer wieder hier hin! Ich mache einen kleinen Stadtrundgang und verlasse die Menschenmassen in Richtung Spitze der Landzunge.

Ich komme vorbei an der denkmalgeschützten Villa, in der die weltberühmte griechische Operndiva Maria Callas in den Fünfzigern wohnte. Mittlerweile ist as Anwesen für mindestens 9,5 Millionen verkauft worden.

Exakt an der der Spitze der Landzunge in herrlicher Lage befindet sich die Villa Grotte di Catullo aus der römischen Kaiserzeit. Das ist mein Ziel. Ich stelle mich am Ticketverkauf in die Reihe und höre den Vater einer 4-köpfigen Familie etwas ungläubung sagen: „Also ich will einfach nur die Grotte besichtigen, alles andere brauch‘ ich nicht.“  Ich amüsiere mich innerlich, denn es gibt hier null Grotte! Der Name ist tatsächlich verwirrend für alle, die sich nicht vorbereit haben. Es handelt sich nämlich um die Reste eines repräsentativen römischen Gästehauses – erbaut um 150 n. Chr.  Ich erhalte ein kostenloses Kombi-Ticket und starte meinen Rundgang.

 

Die Lage ist wirklich einzigartig. Mit den gewaltigen Ausmaßen der Anlage – ungefähr 20.000 m² – ist sie die größte ihrer Art in Italien! Zwischen den Ruinen duftet es intensiv nach Rosmarin Thymian, Oregano und Minze. Ich genieße die Ruhe, den speziellen Duft und das tolle Panorama, alles andere zeigen die Bilder.

Am Ende meines Aufenthalts besteige ich den 47 Meter hohen „Mastio“ der Wasserburg und genieße einen hinreißenden Blick auf den Burghafen, die Dächer der Stadt und den See. Türme und Wehrgang sind von Schwalbenschwanzzinnen gekrönt.

In einem völlig überfüllten Bus verlasse ich Sirmione. Dummerweise steige ich eine Station zu früh aus. Das bedeutet 1000 Schritte mehr zum Campingplatz! Erschöpft durch meine Erkältung, von den Tourimassen und kilometerlangen Wegen falle ich bei Fiete in den Sessel und verbringe den restlichen Tag und Abend mit chillen, chillen, chillen.

 

Kategorie Reiseland Italien

Hallo da! Schön, dass Du meinen persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto: "Sei Du selbst, denn alle anderen gibt es schon!". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine und große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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