Donnerstag, 22. Juli 2021
Na, geht doch! Die Sonne scheint, hat sich ein paar Wolken eingeladen und es ist warm. Beim Frühstück auf der Womo-Terrasse entscheide ich mich für eine weitere ‚Genusswanderung‘, das Ergebnis meiner zahlreich erhaltenen Tipps von anderen Wanderern.
Mit den Öffis geht es ins Klostertal nach Wald am Arlberg, das im Herzen des 30 Kilometer langen Talabschnittes liegt. Ich freue mich auf unberührte Naturlandschaft und entspanntes Wandern. Ich schwebe mit der Achter-Kabine der Sonnenkopfbahn in einer viertel Stunde hinauf zum Panoramabergrestaurant Sonnenkopf auf 1841 Meter Meereshöhe. Es ist ganz schön was los, besonders Familien mit Kindern vergnügen sich im ‚Bärenland‘, einem Abenteuerspielplatz.
Hier muss ich erstmal verweilen und das Bergpanorama in mich aufsaugen. Ich schaue auf Berggipfel, wie beispielsweise die Ameisenspitze, die Eisentälerspitze, die Silbertaler Lobspitze oder das Muttjöchle. Alle liegen bei 2075 bis 2710 Meereshöhe. Der Blick ins Tal auf Daalas und Klösterle ist umwerfend. Dass ich mich hier in einem bekannten Skizirkus befinde, ist an der Natur kaum zu erkennen.
Meine Genusswanderung führt zur dem Silbertal zugehörigen Oberen Wasserstubenalpe (1730). Der Wanderweg ist super. Ich habe gigantische Blicke ins Klostertal, komme durch gesunde Waldgebiete und Almen. Auf der Wasserstubenalpe kehre ich ein und lasse mir eine hausgemachte Buttermilch und ein zünftiges Speckbrot munden. Und natürlich gibt es auch wieder informative Gespräche mit den Tischnachbarn. Danach geht’s meist bergauf zurück zum trubeligen Sonnenberg. Bevor ich wieder ins Tal hinabschwebe, lege ich eine Natur-Siesta ein. Ich genieße die Sonne, die Ruhe und das fantastische Bergpanorama.
In meiner Gondel sitzen zwei ältere Wanderer (84 und 88 Jahre), mit denen ich über das Thema Corona sehr schnell ins Gespräch komme. Als ich berichte, dass ich noch nach Bludenz muss, bekam ich eine spontane Einladung: „Dann fahren sie doch mit uns. Wir wohnen in Bludenz.“ Ich überlege einen kurzen Moment – und gebe zu, es ist das Alter des Fahrers – nehme das Angebot aber gerne an. Der sehr umsichtig und zügig fahrende Autolenker setzt mich am Bludenzer Bahnhof ab. Dadurch bekomme ich fast eine Stunde geschenkt. Die nutze ich für einen kurzen Rundgang in der Bludenzer Altstadt.
Zurück auf dem Campingplatz liege ich noch lange in der Sonne, sortiere meine Gedanken und bereite mich mental auf den heute Abend stattfindenden ‚Cocktailabend‘ an der Freilufttheke vor. Ich verbringe einen sehr netten Abend mit den anderen Gästen und dem Hausherrn des Platzes.