Samstag, 28. August 2021
So, heute verbringe ich meinen letzter Urlaubstag in Bozen, DEM Tor zu den Dolomiten .
Es ist wieder kein Bergwetter 🙁 , dafür aber hervorragendes Shoppingwetter.
Genau passend für den großen Samstagsmarkt im historischen Zentrum.
Genau genommen am Siegesplatz und Umgebung.
Oh, denke ich, das führt mit Sicherheit zu chaotischem Verkehr. Grund genug, statt mit dem Bike mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Die Haltestelle ist genau gegenüber der Einfahrt zum Campingplatz. Natürlich stehen wir uns die Beine in den Bauch. Und natürlich hat der Bus über 10 Minuten Verspätung! Aber nach einer viertel Stunde Fahrt stürze ich mich in das Markttreiben. Von Corona kaum eine Spur. Ich trage Maske und bin unter den Touristen nicht die Einzige.
Ich liebe das lebhafte Treiben auf den italienischen Märkten.
Sie sind Treffpunkt zum Quatschen, es gibt viele einheimische Produkte und farbenfrohe Stände, an denen man herumstöbern und feilschen kann und es gibt wunderbare Imbissstände mit regionalen Produkten. Es duftet nach Gewürzen, es ist bunt, laut und trubelig.
Ich genieße die Atmosphäre in vollen Zügen und finde noch ein Mitbringsel für meine Enkelkinder.
Im Anschluss spaziere ich noch durch das Zentrum der Alpenstadt.
300 Meter lang ist Bozens schönstes Stück, die Laubengasse. Sie ist Mittelpunkt des Geschäftslebens mit zahlreichen Cafés und Bars.
Der Waltherplatz ist der Mittelpunkt von Alt-Bozen. Er hat seinen Namen vom großen deutschen Dichter und Minnesänger Walther von der Vogelweide, dessen Statue mitten auf dem Platz steht. Ich erreiche den Obstmarkt, einen der buntesten Plätze Bozens. Das Angebot bewunderte schon Goethe, als er 1786 das erste Mal in den Süden reiste.
Gleich dahinter entdecke ich den Neptunbrunnen von 1746, der von zahlreichen Eis schleckenden Leuten belagert wird. Die Bozener haben ihm den Spitznamen ‚Gabelwirt‘ gegeben. Der nach dem Krieg originalgetreu wieder aufgebaute Dom „Maria Himmelfahrt“ ist die Kirche mit den meisten Sitzplätzen im Alpenraum und das Wahrzeichen Bozens. Ich überquere die Talferbrücke ins Naherholungsgebiet „Talferwiesen“ und komme auf meinem Rundgang zurück zum Beginn des Samstag-Markts am wuchtigen Siegesdenkmal. Es stammt aus der Zeit des Faschismus, Mussolini war der Auftraggeber. Historiker bezeichnen das Bauwerk deshalb als „Faschistentempel“. Es sei eine arrogante Demonstration der Italianisierung Südtirols.
Dann geht’s zurück mit dem Bus zum Campingplatz. Mittlerweile ist es meist sonnig und warm. Zum ersten und letzten Mal chille ich gemütlich am Pool. Dann mache ich Fiete reisefertig, denn ich will morgen bei Zeiten losfahren. Ich verabschiede mich noch von Jochen und Ingrid, die das ihrerseits mit einem Limoncello mit Schlagsahne tun. Ein sehr nettes Pärchen. Bin gespannt, ob wir uns nächstes Jahr wieder zufällig treffen.