Entlang der Costa Dourada im Alentejo

Tag 20 – 12. Mai

Ich stehe früh auf, denn heute geht es ans Meer Richtung Algarve und damit an eine der schönsten und wildesten Küsten Europas.

Sines – Geburtsstadt von Vasco da Gama

Es ist nicht weit vom Campingplatz nach Sines an der Alentejoküste. Bis in die 1970er Jahre war das Städtchen ein kleines Fischerdorf, heute Industriestandort und Herz der Energiewirtschaft Portugals. Wegen der unschönen Ölraffinerien und Hafenanlagen verpassen viele Touristen die Stadt mit ihrem historischen Kern und der Burg „Castelo de Sines“. Auf einer Klippe an der Sandbucht Vasco da Gama blickt der legendäre Seefahrer und Entdecker Vasco d Gama auf seine Geburtsstadt. Er entdeckte Indien Ende des 15. Jahrhunderts

Die Blicke vom Castelo auf die Strandbucht Praia Vasco da Gama und das Meer sind umwerfend. Die kleine Pfarrkirche klemmt sich an die Zinnenmauer des Castelos, in dem der Seefahrer vermutlich das Licht der Welt erblickte. Das Farbenspektakel ist wunderschön anzusehen, rote Dächer, blaues Meer und weiß-blaue Häuschen. Ich genieße.

Alentejo – die ganz große Weite

Südlich der Stadt beginnt der Naturpark „Parque Natural do Sudoeste Alentejano et Costa Vicantina“. Ich fahre jetzt durch dünn besiedeltes Gebiet und verlassene Höfe. Links und rechts der Straße weiden Schafe, Ziegen und Rinder und es nisten zahlreiche Weißstörche. Es gibt keine Bettenburgen – die mich an der südlichen Algarveküste erwarten werden – nur Natur und kilometerlange Sandstrände, die oft lediglich per pedes zu erreichen sind. Der Naturpark ist ein Paradies für Tiere, Pflanzen und Naturliebhaber, welche die Ruhe suchen. Haltemöglichkeiten sind bewusst nicht vorgesehen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich: Es gibt Dünen und Moore, Salzwiesen und Sümpfe, Bergketten und Täler, Flüsse und Lagunen. Highlight aber sind die bis zu 150 Meter hohen Klippen an den zerklüfteten Steilküsten.

Porto Covo an der ‚Vicentinischen Küste‘

Ich erreiche das hübsche Porto Covo mit seinen gepflegten weiß-blauen Häusern und einem ausgezeichneten Strand. Im Fischerdorf selbst geht es recht touristisch zu. Ich suche zunächst den pompös ausgeschilderten Porto de Pesce gegenüber der vorgelagerten Insel „Ilha do Pessegueiro“. Mit Fiete ist das wegen der engen Gassen nicht möglich, aber zu Fuß werde ich fündig. Der Hafen ist eine einzige Enttäuschung, dafür ist die Küste traumhaft. Der Atlantik rollt hier mit voller Wucht an Land.

Zambujeira do Mar mit einzigartiger Kapelle

Auf der holprigen Anfahrt zum Fischerdorf Zampujeira meldet Fiete mal wieder ein ToDo: der Ad Blue Stand sei niedrig und muss baldmöglichst nachgefüllt werden.

Am Ende der kilometerlangen Holperstrecker treffe ich auf das Fischerdorf an der schroffen Felsküste. Ein typischer Badeort. Das Highlight hier ist die weiß gekalkte Kapelle “Capela de Nossa Senhora do Mar‘ mit der Schutzpatronin der Fischer. Das denkmalgeschützte Kleinod thront unmittelbar über der Steilküste auf einer 130 Meter hohen Klippe. Gleich nebenan befindet sich der Hausstrand mit dunklem Sand und von Felsklippen umrahmt.

Odeceixe – der nordwestlichste Ort an der Algarve

Auf der Fahrt in die Mühlenstadt finde ich eine Tankstelle und bleche sagenhafte 18 €uro für einen 5-Liter-Kanister AdBlue. Frisch nachgefüllt gibt Fiete Ruhe.

Odeceixe liegt am Rio de Seixe, und ist ein beschauliches Städtchen. Sein Wahrzeichen ist die noch im Betrieb befindliche blau-weiße Windmühle ‚ Moinho de Odedeixe‘ hoch über dem Ort. Ich genieße meinen Rundgang ohne einen einzigen Touri, das blau-weiße Häusermeer mit den roten Dächern und den steilen Kopfsteinpflasterweg zur Mühle. Die Gässchen und die auf dem Weg zur Mühle liegende Dorfkirche ‚Igreja Matritz‘ von 1880 mit urigem Friedhof sind eine Augenweide. Die Aussicht auf die Stadt und das Flusstal ist wunderschön. Ich besichtige die Mühle und steige wieder zu Fiete hinab.

In der Nähe suche ich eine Übernachtungsmöglichkeit und checke spät auf dem abseits in einem Eukalyptuswald gelegenen Campingplatz Serrao – liegt zwischen Rogil und Aljezur – ein. Hier endet ein erlebnisreicher Tag mit viel Meer und Strand.

Daten

131 km Strecke
10,0 Liter
43 kmh
Ziel 28890 km
3 Stunden Fahrzeit

Kategorie Portugal

Hallo da! Schön, dass Du meinen persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto: "Sei Du selbst, denn alle anderen gibt es schon!". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine und große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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