Gratwanderung mit gigantischem Weitblick

Freitag, 23. Juli 2021

Heute ist der letzte Tag in Vorarlberg und ich habe tolles Abschiedswetter.
Ich hatte bisher 6 ½ wunderschöne Tage und 6 Tage zum Teil mit heftigem Dauerregen. Es ist, wie es ist. Aber keinesfalls Sommer wie die letzten drei Jahre.

Ich möchte zum Abschluss nochmal eine längere Wanderung unternehmen, und zwar zum Wiegensee, einem Moorsee, der in einer geschützten Hochmoor-Landschaft am Fuße der Versalspitze in einer Höhe von 1925 Metern liegt. Die Tafamuntseilbahn in das Gebiet starten in Partenen im Montafon.
Ich werde jeden Schritt bis zum Umfallen genießen!

Auf der Fahrt im Landbus komme ich mit einem Paar ins Gespräch, die mich in kurzer Zeit davon überzeugen, doch lieber mit der Versettlabahn von Gaschurn im Montafon  zur Bergstation am Hang der 2010 Meter hohen Versettla zu fahren. Hmmm, klingt sehr gut.Ich bin dabei.

In nur 20 Minuten bringt mich eine Sechser-Kabine in die Bergwelt und zum Bergrestaurant ‚Nova Stoba‘. Eine Traube von ankommenden Wanderern stürzt sich hektisch auf die Wegweiser, um sich zu orientieren. Diese übereifrigen Touris lasse ich erstmal loslaufen, denn ich entdecke zwei Tandem-Gleitschirmflieger, die über das Tal segeln wollen. Ich verfolge das Spektakel und schaue mir danach noch das Bergrestaurant an.

Dann starte ich meine Bergtour über den Panoramasteig ‚Gantakopf‘, auf dem mich gigantische Weitblicke ins gegenüberliegende Verwallgebirge, zum Rätikon und die Silvretta erwarten. Zunächst geht es erstmal auf schmalem, steinigem Weg bis zum eigentlichen Aussichtspunkt ‚Gantakopf‘ bergan, wie man hier fachgerecht sagt. Der Blick von hier ins Tal auf Gaschurn-Partenen ist umwerfend. Ich genieße ihn lange zusammen anderen Naturfreunden und meinem Picknick auf einer Bank. Besonders schön ist der Blick auf die gegenüberliegende markante Maderer-spitze.

Von hier führt der steinige, geröllübersäte Grat hoch und runter zur Maisäßsiedlung Garfrescha. Immer wieder halte ich inne, um das gigantische Bergpanorama zu genießen. Nach einem schönen letzten Ausblick hinunter auf Garfrescha führt der schmale Weg genau 533 Meter steil durch den Wald. Es geht über Stock, Geröll, Wurzeln und Stein sowie in zahlreichen S-Kurven hinunter zum Doppelsessellift der Garfreschabahn. Ich bin heilfroh, dass ich für den Abstieg meine Trekkingstöcke zu Hand habe. Gott sei Dank sind die Oberschenkel mit einem handfesten Muskelkater schon durch.

Geschafft. Ich bin gut in Garfrescha auf 1485 Metern angekommen. Von hier erreiche ich den nostalgischen Doppel-Sessellift der Garfrescha Bahn. In zehn Minuten schwebe ich langsam atemberaubende 611 Meter ins Tal nach St.- Gallenkirch-Gortipohl. Ein paar hundert Meter weiter erreiche ich meine Bushaltestelle. Dieses Mal habe ich Pech, der Bus ist vor wenigen Minuten abgefahren. Jetzt muss ich eine geschlagene Stunde warten. Ich relaxe bei einem Coffee to go in der Sonne und lasse die Gratwanderung Revue passieren.

Der Landbus kommt auf die Minute, ich bezahle meinen Camping-Stellplatz und montiere gemeinsam mit dem Sohn der Dünsers meinen Fahrradträger auf die Anhängerkupplung. Zum Abschied leuchtet ein fantastischer Vollmond.

Vollmond zum Abschied

Kategorie Österreich

Hallo da! Schön, dass Du meinen persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto: "Sei Du selbst, denn alle anderen gibt es schon!". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine und große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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