Freitag, 16. Juli 2021
Die Wolken hängen tief und es liegt etwas ‚Novembermäßiges‘ in der Luft.
Ich bin im Hoch-Sommerurlaub hier und werde von schmuddeligem Novemberwetter überrascht. Ich befinde mich im Moment in einer Schlecht-Launigkeit und will mich jetzt darin suhlen.
Aber…. rumhängen gilt nicht, heute wird Rad gefahren. Ich wähle den überregionalen ‚Walgauradweg‘ auf der Teilstrecke von Nüziders bis Feldkirch. 50 Kilometer werden schlussendlich zusammen kommen.
Ich packe meine Regenklamotten und wähle die Route links der Ill durch das Walgautal. Das Tal, ein Seitental des Rheintals, ist nur 20 Kilometer lang und von hohen Bergen umgeben. Die rechtsrheinische Ill ist der größte Nebenfluss des Alpenrheins. Sie entspringt am Fuße des ‚Piz Buin’ und wird mit dem Schmelzwasser des Ochsentaler Gletschers gespeist.
Es bleibt trocken, manchmal gibt es den einen oder anderen Regentropfen. Aber damit kann ich gut leben. Es geht durch die Tschalungaau nach Nenzing, weiter durch den Galinawald, vorbei an wunderschön gelegenen Baggerseen, dem Nachbauer und dem Galina. Bei Frastanz spannt sich die Schildriedbrücke, eine historisch gedeckte Holzbücke (1876), über den Fluss. Der Weg führt weiter durch Felsenau und die Felsenau-Schlucht ins mittelalterliche Feldkirch mit seiner trutzigen Schattenburg.
Der Weg ist sehr gut ausgeschildert und landwirtschaftlich reizvoll. Er führt durch Auwälder und Wiesen, auf denen Schafe grasen und teilweise schnurgerade an großflächigen Maisfeldern vorbei. Ein kleines Stückchen auch an der Autobahn.
Na toll!! Als ich in Feldkirch mein Rad anschließen will, merke ich, dass ich Schlüssel und Schlösser bei Fiete vergessen habe. Daran ist die ‚Wann-wird’s-mal-endlich-richtig-Sommer‘- Laune schuld 🙂 und dass ich eigentlich zum Wandern und weniger zum Radeln hierhergekommen bin. Also schleppe ich für eine kurze Stadtbesichtigung mein Radl mit.
Feldkirch hat romantische Laubengänge, verwinkelte Gassen, hübsche Brunnen und Häuserfassaden. Nach einem Käffchen schwinge ich mich erneut aufs Rad und den Rückweg. Die richtige Lust zum Fotografieren und Genießen will sich nicht einstellen. Und ich bin weiterhin leicht übellaunig. Der Brüller ist dieser Ausflug nicht gerade, aber der Mensch ist leidensfähig, ich besonders. Ich gebe mich gezwungenermaßen mit dem zufrieden, was das Wetter hergibt. So ist das nun mal. Schlechte Laune macht es trotzdem. Durchhalten. Es wird besser, aber wann??
Da bin ich doch sehr überrascht das es im Rhein auch Delfine gibt oder ist das Bild mit dem Flipper irgendwie reingerutscht ?
Der Bericht ist wieder so real geschrieben. Macht viel Spaß zu lesen.
Moin Dörthe,
danke für Deinen Kommentar. Du bist eine sehr nette Leserin. Und ich freue mich, wenn’s den Interessierten Spaß macht.
Bis Donnerstag. Ciao. 🙂
hab gerade gesehen (mit Brille ) ist ein Piepmatz und kein Flipper,