Mittwoch, 26.09.2018
Der Wecker rappelt um Acht, denn heute ist Malcesine mit dem Schiff und eine Seilbahnfahrt auf den Monte Baldo angesagt. Unser Blick durch die frisch geputzte Dachluke erwartet stahlblauen Himmel – so wie gestern. Aber Pustekuchen. Es ist wolkenverhangen und kühl. Hmmm, enttäuscht fragen wir uns, was nun tun!
Wir stehen trotzdem auf, frühstücken das erste Mal in diesem Urlaub inside und entscheiden uns, die Tour auf Morgen zu verschieben. Stattdessen arbeitet Klaus zwei Stündchen und ich lese und schreibe. Um die Mittagszeit – jetzt ist die Sonne endlich wieder da – schnappen wir unsere Räder und fahren über ‚Garda‘ zur Landzunge ‚Punta San Vigilio‘. Sie liegt zwischen den Städtchen Garda und Torri de Benaco am Fuße des Monte Baldo und ragt – nach der Halbinsel Sirmione – am weitesten in den See hinaus.
Heute lässt es sich prima am See entlang radeln. Es ist gut was los, aber nicht so schlimm, wie letzten Sonntag. Die Aussicht auf den See und die umliegenden Berge ist fantastisch. Wir radeln durch Garda, Namensgeber des Gardasees, der unter römischer Herrschaft Lacus Benacus hieß. Vorbei geht’s am Hausberg des Touristenortes, dem Tafelberg ‚La Rocca‘. Die Seepromenade ist riesig, wir entdecken ‚hunderte‘ (naja, ein bisschen übertrieben) Aperol Sprizz und zahlreiche Senioren, die in der Sonne ihren Tag genießen. Wir radeln gemütlich weiter, bis der gepflasterte Weg erst in einen breiten, und dann in einen immer schmäler werdenden Steinplatten- und Kies-Pfad endet. Jetzt ist guter Rat teuer. Wir sehen die Punta San Vigilio und bekommen Lust auf einen –na- Aperol Sprizz und einen guten Weißwein.
Also machen wir das, was schon andere Radler vor uns gemacht haben, wir lassen die Zweiräder stehen und laufen per Pedes weiter. Mountainbiker, die uns entgegenkommen, sind ziemlich angefressen. Mit den Rädern gibt es kein Durchkommen, denn es handelt sich bei diesem Fleckchen um strengen Privatbesitz. Also laufen wir durch dichte Laub- und Nadelbäume und einen breiten Schilfgürtel. Und dann liegt der für den Philosophen Agostino di Brenzone „schönste Ort der Welt“ vor uns. Was wir so nicht bestätigen können. Aber, dass hier der Punkt liegt, wo sich der nördliche vom südlichen Gardasee trennt, das ist unbenommen.
Wir ergattern auf der Hafenmole mit Weinranken ein nettes Plätzchen und trinken den teuersten Aperol Sprizz des Urlaubs – acht Euronen! Natürlich macht das Sinn, denn wir befinden uns mit der vor uns liegenden ‚‘Locanda San Vigilio‘ am Ort eines der teuersten Hotels am Gardasee. Man muss nur 270 € mit Frühstück pro Zimmer und bis zu 890 € für eine der Suiten hinblättern!! Das sind doch Peanuts, oder?
Wir unternehmen noch einen Rundgang zur Villa Guarienti di Brenzone und schlendern an der Locanda San Vigilio vorbei, wo so noble Gäste wie die Gattin Napoleons, Zar Alexander III., Winston Churchill, Prinz Charles, König Juan Carlos von Spanien, Otta Hahn mit Frau und Richard von Weizäcker genächtigt haben. Die Badebucht ‚Baia delle Sirene‘ gilt als die schönste des ganzen Sees und kostet selbstverständlich 12 € Eintritt.
Wir machen uns auf den Rückweg zu den Rädern und treffen die schöne Garda-Seejungfrau!!!
In Garda genehmigen wir uns Pizza, Wein und……A…S…. Dann erledigen wir noch ein paar Einkäufe in Bardolino, arbeiten und lesen noch ein bisschen und genießen das Ende des Tages nach 14 Kilometer Rad und hunderten von Schritten liegenderweise mit fernsehen.
Es ist sternenklar
Da kommen Erinnerungen hoch, da war ich auch schon in meinem frühren leben.
Wünsche euch noch viel Spaß und einen schönen Rest Urlaub. LG heide
Hallo Heide, ist doch toll, wenn man so ein Deja vu erlebt. Wir sind schon wieder in Deutschland, übernachten noch in Garmisch-Patenkirchen und reißen morgen die letzten 475 km nach Hause ab. – Wir müssen bald mal wieder was zusammen machen……. Bis dann, Ingrid