14.08.2016 –
Moin, moin.
Nach einer wunderbar lauen Nacht erwachen wir bei strahlendem Sonnenschein. Wie sollte das auch anders sein, wenn ‚Familie Urlaubär‘ auf Reisen ist. Wir genießen ein herrliches Frühstück bei frischen Butter-Croissants auf unserer WOMO-Terrasse und gehen kurz vor 11 auf Tagestour. Es ist Sonntag. Den lieben die familienverrückten Franzosen!
Der ALDI – direkt neben dem Campingplatz gelegen – hatte genau heute unüblicherweise geschlossen. Man bereitet sich nämlich in ganz Frankreich auf den 15. August vor, dem Feiertag Mariä Himmelfahrt. Das ist was ganz Großes mit viel Essen und Brimborium! Da läuft sonst gar nichts mehr. Eine Kehrtwende zum Tanken eingelegt. Und das ist sonntags hier sowieso ein Vabanque-Spiel. 99,9 Prozent der Tankstellen sind geschlossen und man kann ausschließlich per Karte an Diesel bzw. Benzin kommen. Mal wird die Karte akzeptiert, dann aber wieder nicht. Dieser Automat funktioniert so, der andere aber völlig anders. Mobbern hilft da null. Plötzlich fließen dann doch die ersehnten Tropfen Diesel in die Kiste. So eine Tankaktion dauert erfahrungsgemäß durchschnittlich 15 Minuten. Nun denn, es hat geklappt, die Sonne scheint und wir sind bereit für GIEN, der erstne Schlösserstadt an der Loire, wenn man von Osten anreist. Gien liegt im Departement Loiret in der Region Centre-Val de Loire, knapp 150 km von Paris entfernt.
Wir wählen die Péage-Autobahn, löhnten für die knapp 170 km satte 24,40€, und stehen bereits gegen 13 Uhr vor dem „Camping Touristique de Gien“. Es ist Mittagspause. Wir laufen herum, wollen gerade wieder einsteigen, da öffnet uns eine sehr nette Madame die Schranke mit dem Hinweis, wir sollten schon mal ein Plätzchen aussuchen.
Der Platz liegt direkt am Ufer der Loire mit Blick auf Schloss und Kathedrale. Einfach grandios. Der gemächlich dahin fließende Strom strahlt viel Ruhe aus, eine unendliche Weite und hat etwas Majestätisches. Das mag durchaus an dem subjektiven Eindruck liegen, wenn man die Loire das erste Mal erblickt. Aber schön ist es allemal. Wir entdecken einen Platz in erster Reihe, machen es uns bequem und speisen mit Blick auf die Loire.
Klaus erledigt noch ‚dies & das‘ am, im und ums Womo herum und anschließend ging’s auf die Räder, über die Bogenbrücke ‚Anne de Beaujeu‘ und zu Fuß in affenartiger 30-Grad-Hitze hoch auf das Schloss, dem größten Jagdmuseum Frankreichs. Gleich nebendran liegt die Kirche Sainte Jeanne D’Arc. Gien selbst gähnt vor Leere, alles hat geschlossen. Kein Café, keine Eisdiele, keine Bar hat geöffnet. Auf dem Schlosshof turnen außer uns noch ein paar andere verrückte Touris rum. Im Schlossgarten entdecken wir eine Bilderausstellung zum 2. Weltkrieg, die die schwere Zerstörung von Gien dokumentieren.
Nach einem letzten erfolglosen Versuch, etwas kühles zu Trinken zu beschaffen, besteigen wir die Drahtesel, schleppen uns zum Campingplatz und genießen in der Bar ein Eis und ein Leffe. Hmmm, lecker. Dann celebrieren wir das Lodderleben eines Natur-Urlaubers, die Aussicht auf die Loire, gönnen uns ein Nachmittagsschläfchen, ein wunderbares Essen, einen nicht empfehlenswerten Rosé und besprechen das morgige Ziel.
Der späte Abend und die fotogene blaue Stunde halten einen stimmungsvollen Himmel und eine wunderschöne Schlossansicht für die Fotografin bereit. Ich bin nicht die Einzige, die das im Bild festhält. Die Bloggerin geht im Anschluss ihrer ‚Arbeit‘ nach und freut sich auf Morgen.
Sterne? Klaro, aber ein paar dickere Streifenwolkenfelder versperren die Sicht. Es ist Mitternacht und immer noch 20 Grad. Gut’s Nächtle.
Die Daten
- Startkilometer: 85955
- Zielkilometer: 86134
- Streckenkilometer: 180
- Fahrzeit: 2 ¼ Stunden
- Durchschnittsverbrauch: 12,9 Liter
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 80 kmh
- Camping: „Camping Touristique de Gien“ direkt an der Loire, 20 € Komplettpreis, zusätzlich 3€ für eine ziemlich langsame WiFi-Verbindung
Mein lieber Herr Gesangsverein, ist das schööön!! Und ich sitze gemeinsam mit Cheffe einsam und verlassen im Büro rum… Euch noch ganz viel Spaß und weiterhin schönes Bloggen, bin schon gespannt!
Huhu aus Muides sur Loire!
ohje, Du Arme. Wenigstens ist noch genug Marzipan da….
Wie genießen den Urlaub bei Affenhitze, Sonne pur und tollen Eindrücken.
Schön, dass Du mich und Klaus begleitest…..
Bis denne, Ingrid