Gmünden, Fahrradkarambolage und nass wie die Pudel

Samstag, 22. Juni 2019

Heute beginnt der Tag stressig. Warum? Weil ich gestern die geile Idee hatte, heute auf den Stellplatz nach Karlstadt zu wechseln. Grund: eine 17-Kilometer-Radtour (einfach) nach Gmünden steht an – und das mit der gesamten Truppe. Ich dusche ausgiebig und erhalte genau unterm Brausekopf die Mitteilung von H., dass derzeit nur ein Stellplatz frei ist. K. ‚besetzt‘ den Platz mit seinem Rad und zahlt.

Fiete II ist reisefertig (gut, dass ich gestern noch gepackt habe!!), ich bezahle beim genervten Platzwart die Campinggebühren und bin 15 Minuten später um Viertel vor Neun in Karlstadt. Mittlerweile sind weitere Stellplätze frei geworden und ich stehe jetzt genau neben HuK. Wir frühstücken zusammen und treffen uns danach an der Karlstädter Mainbrücke. Es ist herrliches Wetter, Sonne und Wolken, 23 Grad und schön windig.

Alle Neune radeln mit, die E-Bike-Truppe mit dem schnellen T. hängt uns schon nach kurzer Zeit ab. Die restlichen Mohikaner radeln durch die Mainauen und zahlreiche verschiedene Kornfelder. Dabei entwickelt sich eine Diskussion, was denn jetzt der Weizen, der Roggen oder die Gerste sei. Ute will sich ein Bild direkt am Getreide verschaffen, sagt’s und stoppt. H. kommt gerade noch zum Stehen, ich und K. hatten keine Chance mehr, zu bremsen. Ich fahre direkt auf H., K. , der hinter mir fährt, radelt auf mich, wir stürzen in Zeitlupe auf den Gott sei Dank weichen Wiesenuntergrund und liegen erstmal wortlos am Boden. Wir stellen später fest, dass keinem von uns Ernsthaftes passiert ist. Aber es gibt Sachschäden: Hs Rad het einen Achter und einen verbeulten Gepäckträgerkorb. Kurz nach der Fahrradkarambolage entdecke ich meinen ziemlich ramponierten Radkorb.

Eine Reparatur war nur teilweise möglich. Deshalb radeln H. und U. langsam zurück nach Karlstadt. Wir drei Übriggebliebenen machen uns wieder auf die 17 km lange Strecke nach Gmünden. Hier treffen wir am Mainufer auf die E-Bike-Gruppe, und nehmen was Kühles in der Marktplatz-Eisdiele zu uns. Der Gmündener Marktplatz liegt an einem uralten Handelsweg im Landkreis Main-Spessart. Man nennt den Ort auch die fränkische Drei-Flüsse-Stadt (Sinn, fränkische Saale und Wern fließen hier in den Main). Der Marktplatz ist DER Radlertreffpunkt, denn hier treffen mehrere überregionale Radwege aufeinander.

Nach dem kühlen Eis geht es anschließend in die Sonne zu einem kurzen Bewegungsrundgang durch die historische Stadtmitte von Gmünden. Danach bringen J., K. und ich die E-Biker noch zum Bahnhof. Die nehmen den Zug zurück nach Karlstadt. Wir machen uns auf den Rückweg. Es hat sich mittlerweile ziemlich zugezogen und der Regenradar behält Recht, leider. Vor uns ist alles Grau in Grau. Etwa 7 Kilometer vor Karlstadt beginnt es ergiebig zu regnen. Wir suchen kurzzeitig Schutz unter dichten Bäumen, aber es wird nicht besser.

Hilft nix, wir müssen weiter. Ich radle wie eine Maschine, durch die starken Regentropfen brennt die runterlaufende Schminke in meinen Augen und schließlich sehe ich nur noch Null-Komma-Nix mehr. Alles ist pitschepatsche nass.
Endlich können wir Karlstadt am total grauen Horizont erkennen und biegen kurze Zeit später auf den Stellplatz. Nach einem 16er Schnitt stehe ich kaputt und wie ein begossener Pudel vor H., die sofort einen Lachanfall bekommt, als sie mich sieht.

Bei Fiete II das nasse Zeug runtergerissen und sofort in Handtücher gewickelt auf die Sitze fallen gelassen. Volle Pulle heiße Musik angemacht und mich ‚trocken gechilled‘. Es ist halbsieben und die Mägen sind bereit für frisches Essen und fränkisches Bier. Während es leicht vor sich hin tröpfelt hat H. die Gaststätte seines Herzens auf dem Marktplatz entdeckt.

Der Schwarzbierbraten mit Knödeln und Blaukraut im ‚Wirtshaus Zur Rose‘ hat es ihm angetan. Die Wirtin richtet einen Neunertisch für uns her und es ist ein lauter, sehr amüsanter Abend. Wir begießen alle zusammen nochmal Fiete II und setzen den angebrochenen Abend in der Weinstube der Herbergsleute für die Nichtwohnmobilisten fort. Diverse angebrochene Weinflaschen sind zu leeren und zum Abschluss gibt es noch die prämierte ‚Domina‘, einen kräftigen Roten.
Natürlich war ‚unser Auffahrunfall‘ DAS Gesprächsthema des Abends.

 

 

Kategorie Reiseland Deutschland

Hallo Du da! Schön, dass Du meinen sehr persönlich geschriebenen Gute-Laune-Reiseblog www.amliebstenweg.de besuchst. Ich bin leidenschaftliche Camperin, Bikerin und sehr naturverbunden. Wandern ist ein Hobby, dass erst kürzlich dazugekommen ist. An Land, Leuten und deren Kultur bin ich sehr interessiert. Gebürtig komme ich aus Rheinlandpfalz, habe einen erwachsenen Sohn und zwei süße Enkelkinder. Mein Lebensmotto ist "Lachen, Leben und Lieben". Bei meinen Unternehmungen freue ich mich jeden Tag auf neue Erlebnisse und Erfahrungen, kleine oder große. Ich lade Dich ein, sie mit mir zu teilen! Du findest mich übrigens auch auf Instagram, Facebook und Twitter.

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